Paauwe steht über den Dingen: Gedankenspiele von Hans Meyer

Die Partie gegen Bayern ist für den VfL-Trainer eine schöne Zugabe.

Mönchengladbach. Zauberzwerg, Turbo-Dribbler, Mini-Messi - Marko Marin hat in diesen Tagen viele Namen. Der 19 Jahre alte Mittelfeldspieler von Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach ist nach seinem Doppelpack beim 2:0-Sieg in Bielefeld in aller Munde. So wurde der Nationalspieler auf der "Alm" erneut von zahlreichen Spähern europäischer Top-Klubs beobachtet. Auf den Jung-Nationalspieler, der bei der Borussia noch bis 2010 unter Vertrag steht, soll auch Bayern-Manager Uli Hoeneß bereits ein Auge geworfen haben.

Am Samstag ist das Star-Ensemble von der Isar zum Bundesliga-Klassiker im Borussia-Park zu Gast. Die Gelegenheit für Marin also, auf großer Bühne eine erneute Visitenkarte der Kategorie "Extraklasse" abzugeben. Dass Borussias Rohdiamant bei so viel Rummel um seine Person nicht abhebt, dafür sorgt vor allem sein Trainer Hans Meyer.

"Der Junge wird ohne harte Arbeit kein Großer. Marko hat aber alle Voraussetzungen, ein überragender Spieler zu werden. Er ist noch coachbar, das erwarte ich auch von einem 19-Jährigen", sagt der 66 Jahre alte Fußballlehrer. "Es ist schon hier und da fantastisch, ihm bei der Arbeit zuzusehen. Aber Marko braucht einfach auch Ruhe, um sich weiterentwickeln zu können."

Seit rund vier Wochen schwingt Meyer nun wieder das Zepter beim VfL Borussia. Und hat seitdem vor allem ein gravierendes Defizit ausgemacht: Die Altersstruktur der Mannschaft. Sie sei für einen Erstligisten alles andere als optimal. Einige seiner Jungs gehörten eigentlich "noch auf die Weide". Typen, neben denen sich die Gladbachs Youngster vernünftig entwickeln könnten, seien Mangelware.

Wir haben momentan zu wenige gestandene Spieler", sagt Meyer. Typen wie Patrick Paauwe eben. "Patrick ist, wenn er gesund und fit ist, genau wie Filip Daems ein Spieler, der über den Dingen steht und diese Rolle auch auf dem Spielfeld ausfüllen kann."

Die Borussia habe keine Spielergruppe beisammen, die die prekäre Tabellensituation mal eben mit sechs Spielen in Serie ohne Niederlage klären könnte, legt Meyer nach. Deshalb müsse bis Weihnachten die Zielsetzung sein, dass der der Klub "noch Land im Abstiegskampf sieht".

Nach WZ-Informationen will die Borussia dann auch noch einmal auf dem Transfermarkt zuschlagen. Das Spiel am Samstag gegen die Bayern ist für Meyer auf jeden Fall eine "schöne Zugabe" nach Bielefeld. "Es erwartet doch keiner was von uns", so Meyer weiter.