Borussia Mönchengladbach Rätselraten um Gladbachs neuen Führungsspieler

Mönchengladbach. Bastian Schweinsteiger nach Gladbach - Vermutlich wäre es der spektakulärste Wintertransfer der aktuellen Bundesliga-Saison geworden, doch am Donnerstag erteilte Max Eberl allen Wechsel-Gerüchten eine klare Absage.

Rasmus Elm (links) in einem Spiel der Nationalmannschaft gegen die Ukraine. Archivbild.

Foto: Kerim Okten

So gehen die Spekulationen um Gladbachs neue Galionsfigur in die nächste Runde.

Dass Gladbach im Januar seinen Kader verstärkt, gilt als sicher. Wenn man den Aussagen glauben schenken darf, hat Sportdirektor Eberl schon einen bestimmten Spieler ins Auge gefasst. Im Gespräch mit unserer Zeitung am Dienstag sagte Eberl: "Ich habe da eine Idee. Er hat definitiv schon einige Spiele auf dem Buckel, wenn es klappen sollte. Wenn er da ist, können Sie genug schreiben, weil er eine ganz interessante Geschichte hat."

Am Donnerstag präzisierte Eberl gegenüber der Deutschen Presse-Agentur seine Aussage: "Wir suchen nicht nur einen Schweinehund, sondern einen, der auch Fußball spielen kann". Es soll ein "Führungsspieler sein, der einen Mehrwert für die Mannschaft hat". Einen Namen nannte Eberl dabei freilich nicht, seine Randbemerkung ließ aber aufhorchen: Der Name des Spielers sei in den Medien noch nicht gefallen.

Schon länger als Neuzugang im Gespräch ist Dortmunds Nuri Sahin. Grund ist das Interesse des BVB an Mahmoud Dahoud. Gerüchten zufolge sollen die Schwarz-Gelben im Winter den türkischen Nationalspieler im Tausch für Dahoud anbieten. Sahin konnte bei Borussia Dortmund und Real Madrid reichlich Erfahrungen auf internationalem Parkett sammeln. Zudem würde er in Eberls Anforderungsprofil passen. Allerdings scheint Gladbach aktuell kein Interesse zu haben, Dahoud im Winter zu veräußern. Vielmehr hofft man noch immer auf eine Vertragsverlängerung mit dem 20-Jährigen.

Ein weiterer Kandidat wäre Luis Gustavo. Der Ex-Bayernspieler sieht in Wolfsburg keine Zukunft und will den Verein verlassen. Doch laut Bild verdient der Brasilianer in der Autostadt rund neun Millionen Euro pro Jahr. Angeblich ist der Vfl bereit, Gustavo für eine üppige Ablöse von 15 Millionen Euro ziehen zu lassen - für Gladbach wohl eine zu teure Angelegenheit.

Was zudem gegen Sahin und Gustavo spricht: Beide Spieler wurden bereits ausgiebig in den Medien als Wechselkandidaten genannt.

Am Donnerstag brachte die Rheinische Post den Namen Pirmin Schwegler ins Spiel. Bei Eintracht Frankfurt gehörte der 29-Jährige zu den absoluten Leistungsträgern. In Hoffenheim hatte der ehemalige Schweizer Nationalspieler in diesem Jahr allerdings mit zwei schweren Verletzungen zu kämpfen. Seine Kapitätsbinde hat er verloren. Unter Trainer Nagelsmann ist er aktuell nur noch Ersatz.

Abseits der etablierten Tageszeitungen spekuliert der Borussia-Fanblog schwarzweissgruen über eine Verpflichtung des Schweden Rasmus Elm. Der "schwedische Pirlo" Elm (28) lief 31 Mal für das Nationalteam auf. Bis Anfang 2015 stand er für ZSKA Moskau auf dem Rasen, feierte zwei Meisterschaften mit dem Club. Doch dann diagnostizierten die Ärzte eine chronische Magen-Erkrankung. Bei körperlichen Anstrengungen kam es immer wieder zu lebensgefährlichen Blutungen. Das Ende der Karriere schien unausweichlich. Doch Elm gab nicht auf und wechselte zurück in seine Heimat zu seinem Jugendclub Kalmar FF. Dort besserte sich sein Zustand. Mittlerweile hat Elm seine Krankheit überstanden. In der laufenden Spielzeit absolvierte er 18 von 30 Partien. Sein Vertrag läuft Ende des Jahres aus - Marktwert 2,5 Millionen Euro.

Ein Wechsel zu Gladbach scheint also nicht ganz unwahrscheinlich. Der 28-Jährige verfügt mit 227 absolvierten Ligaspiele (42 Tore/46 Vorlagen) in Russland, Schweden und den Niederlanden über reichlich Erfahrung. Außerdem kann Elm im defensiven Mittelfeld auch die Rolle des Führungspielers ausfüllen. Und eine "interessante Geschichte" kann er mit seiner überstandenen Erkrankung auch erzählen. Zudem stand Elm bislang nicht im Mittelpunkt der Transfergerüchte.