Mönchengladbach. Nando Rafael stand zufrieden im Kabinengang des Borussia-Parks, hatte die Hände in die Hüften gestemmt und schaute auf einen der TV-Monitore. Er wartete, doch der gerechte Lohn für 90 Minuten Schinderei wollte nicht kommen. Denn statt der Wiederholung seines Last-Minute-Tors zum 2:2-Endstand gegen Werder Bremen flackerte nur die Borussen-Raute auf dem Bildschirm. "Ganz egal, wer die Tore gemacht hat: Wichtig ist, dass wir heute gezeigt haben, dass wir eine Mannschaft sind", so der 23-Jährige. Diese Erkenntnis und die Tatsache, gegen ein Spitzenteam der Liga zweimal zurückgeschlagen zu haben, können in der Tat mehr zählen als dieser eine Punkt. Nando Rafael, der in den vorangegangenen 93 Spielminuten wenig glücklich im Torabschluss war, es aber immer weiter versuchte, war neben Steve Gohouri, der wie weiland Dieter Hoeneß trotz Stirnverbands die entscheidende Kopfballvorlage gab, die Symbolfigur für den Gladbacher Sieg. Jos Luhukay begründete die Aufstellung von Rafael mit dessen enormem Willen und Trainingsfleiß: "Ein weiterer Pluspunkt ist natürlich, dass er die Sprache von Federico Insua spricht."Luhukay hatte aus der ernüchternden Niederlage bei Borussia Dortmund die Lehre gezogen, dass sich im Angriffsspiel etwas tun musste und machte aus der Verletzung von Oliver Neuville, der Grippeerkrankung von Kahe und den Motivationsproblemen von Wesley Sonck eine Tugend. Federico Insua und Nando Rafael wurden im Sturm aufgeboten, der überragende Michael Delura lief im offensiven Mittelfeld auf. 14 Torschüsse der Borussia waren Zeugnis eines verbesserten Offensivspiels, auch wenn die Bremer nach dem Uefa-Cup-Spiel in Amsterdam recht müde wirkten. Dennoch überraschte Borussias Verlegenheits-Offensive.
Remis für Verlegenheits-Elf
Mit dem 2:2-Unentschieden gegen Bremen waren die Borussen zufrieden.
25.02.2007
, 00:00 Uhr