<strong>Mönchengladbach. Melanie Schönfeld nimmt für ihre Leidenschaft viel in Kauf. Oft ist sie jedes Wochenende unterwegs - manchmal packt sie sogar in der Woche ihre Koffer. Für die 27-Jährige ist das kein Problem. Schließlich ging mit der Berufung zur Schiedsrichterin im deutschen Fußball-Bund (DFB) ein Traum in Erfüllung. Die Mönchengladbacherin ist die einzige Frau in Nordrhein-Westfalen, der diese Ehre zuteil wurde. "Auf diesen Erfolg habe ich lange hingearbeitet", sagt sie stolz.
Als 15-Jährige merkte die ehrgeizige Schülerin, dass sie für die Rolle als Schiedsrichterin geboren war. "Schon damals war mein Selbstbewusstsein sehr gut ausgeprägt, ich konnte mich durchsetzen und stand immer zu meinen Entscheidungen."
Selbstbewusstsein allein reicht jedoch nicht. "Du musst in der Lage sein, ein Spiel zu lesen und dich in die Akteure reinzuversetzen", sagt Melanie Schönfeld (Foto: Siemes). Neben ihren Einsätzen in der zweiten Frauen-Bundesliga (seit 2004) leitet sie auch Partien in der Landesliga der Männer.
In all den Jahren hat sie sich ein dickes Fell zugelegt: "Ich habe gelernt, nur nichts persönlich zu nehmen. Es ist wichtig, nie die Kontrolle über ein Spiel zu verlieren und zu jeder Zeit objektiv zu bleiben. Solange du Herr der Lage bist, behandeln dich die Spieler auch mit dem nötigen Respekt."
Mit Problemen, sich durchzusetzen, hat Schönfeld nur selten zu kämpfen. Im Gegenteil: Wenn sie pfeift, verhalten sich die Spieler meist ruhiger und disziplinierter als bei einem männlichen Kollegen. "Du musst dir deine weibliche Seite zum Vorteil machen und manchen Situationen einfach mit einem Lächeln begegnen", verrät Melanie.