Sponsoren - Königs: Finanzkrise macht nicht vor Stadien Halt
Borussia sucht in unsichern Zeiten nach einem Nachfolger für die Werbung auf der Brust der Bundesliga-Kicker.
Mönchengladbach. Sie konnten es ja nicht wissen. Als der bis zum Ende dieser Saison laufende Vertrag mit Hauptsponsor Kyocera nicht mehr verlängert wurde, war für die Verantwortlichen von Borussia Mönchengladbach noch nicht abzusehen, welche Auswirkungen die Finanzkrise haben würde. Und ausgerechnet in diesen unsicheren Zeiten sucht der VfL nach einem neuen Geldgeber, der die Brust der Fohlen zieren soll.
Präsident Rolf Königs, selbst Unternehmer in der Auto-Zulieferer-Branche, hat die Krise schon im eigenen Unternehmen Aunde zu spüren bekommen und sagt in einem Interview mit dem Sport-Informationsdienst: "Die Krise wird nicht vor den Stadiontoren Halt machen."
Spannend würde es vor allem in der Sommerpause, wenn der Dauerkartenverkauf für die Saison 2009/2010 beginne und neuen Sponsoring-Verträge abgeschlossen würden.
Das trifft seinen Klub im Besonderen. "Dass Kyocera als Hauptsponsor aufhört, ist nach viereinhalb Jahren ein ganz normaler Prozess", sagt Borussia-Geschäftsführer Stephan Schippers zwar, doch die Krise "macht die Suche nach einem Nachfolger natürlich nicht leichter".
Dass der Verein Abstriche machen muss, weil das Geld für Sponsoring bei den großen Firmen nicht mehr so locker sitzt, befürchten aber weder Königs noch Schippers. "Borussia hat eine gute Position am Markt und zu jedem der 250 Sponsoren eine persönliche Beziehung. Die haben uns in der zweiten Liga nicht im Stich gelassen, und werden das auch jetzt nicht tun", sagt Königs.
Zu Borussias Haupteinnahme-Quellen, den Fernseh-Geldern, dem Sponsoring, den Eintrittsgeldern und dem Fanartikel-Verkauf, könnte demnächst noch eine weitere hinzukommen.
Der Stadion-Name soll verkauft werden. "Wir würden den Namen des Stadions gerne vermarkten und suchen einen Partner, der zu uns passt", sagt Geschäftsführer Schippers.
Bisher blieb das mittelständische Unternehmen Borussia von der Krise verschont. Auch wenn, wie Schippers betont, "die Marktlage nicht an uns vorbeigeht".
Dem Szenario, dass fehlende Sponsorengelder zu erhöhten Eintrittspreisen führen könnten, erteilt Schippers eine Absage: "Das können wir ausschließen. Der Fußball muss bezahlbar bleiben."
Zwar ist noch kein neuer Hauptsponsor gefunden. Doch die größeren Sorgen müssen die VfL-Fans sich ohnehin um die sportlichen Aspekte machen. "Leider sind wir derzeit wirtschaftlich besser aufgestellt als sportlich", sagt Königs.