Stefan Effenberg will Borussia Mönchengladbach retten
Der Ex-Nationalspieler bringt sich als Sportdirektor und Vorsitzender der Geschäftsführung ins Spiel.
Düsseldorf. Man musste damit rechnen, aber der Zeitpunkt kam doch überraschend. Ex-Nationalspieler Stefan Effenberg (Foto) fühlt sich berufen, dem in die Abstiegskrise geratenen Fußball-Bundesligisten Borussia Mönchengladbach den Weg in eine bessere Zukunft zu weisen.
In einem Offenen Brief kündigte Effenberg am Dienstag an, er habe sich „nach langen und intensiven Überlegungen“ dazu entschlossen, sich der „Initiative Borussia“ anzuschließen. Und da es ihn nach historischen Schritten drängt, teilt er den Fans mit, dass „ich will, dass am 29. Mai Geschichte geschrieben wird, und dafür brauchen wir Eure Stimmen“.
Die von Anhängern des Klubs gegründete „Initiative Borussia“ will an diesem Tag mit einer Satzungsänderung bei der Jahreshauptversammlung neue Strukturen schaffen.
Die Änderungsanträge müssen von zwei Dritteln der Mitglieder unterstützt werden. Bei der Reform soll Effenberg die zentrale Rolle spielen. „Wir wollen Stefan Effenberg nicht nur als Sportdirektor, sondern auch als Vorsitzenden der Geschäftsführung verpflichten“, sagte Norbert Kox, Sprecher der Initiative.
„Borussia braucht eine Veränderung. Dafür stehe ich zur Verfügung“, sagte Effenberg, der dem Präsidium um Präsident Rolf Königs schon einmal seine Hilfe angeboten hatte. „Ich bin bis 2013 gewählt, und Königs bleibt auch bis 2013. Auch im Falle des Abstiegs bleibe ich im Amt“, betonte Borussias Präsident unlängst.
Vizepräsident Rainer Bonhof reagierte ungehalten: „Wir sind wieder im Rennen, das scheint nicht jedem zu passen. Wem Borussia wirklich am Herzen liegt, der geht in dieser Situation nicht mit solchen Themen an die Öffentlichkeit.“