Testspiel: Raul Bobadilla nicht zu halten
Der Argentinier erzielt beim 4:1-Erfolg in Oberhausen zwei Tore.
Oberhausen. Siegesserie fortgesetzt, Selbstvertrauen getankt, Spielpraxis gesammelt — entsprechend locker präsentierten sich die Spieler von Borussia Mönchengladbach nach dem 4:1 (1:1)-Erfolg bei Fußball-Drittligist Rot-Weiß Oberhausen. „Es war wichtig für uns, dass wir während der Länderspielpause im Rhythmus bleiben und spielen konnten“, sagte Cheftrainer Lucien Favre. Viele seiner Spieler, die sonst weniger zum Einsatz kommen, haben 90 Minuten gespielt. Favre: „Das war wichtig. Ich bin mit der Leistung zufrieden.“
Neben den verletzten de Camargo (Innenbandanriss im Knie), Dante (Knieprobleme) und ter Stegen (Hüftprellung) musste Favre im Niederrheinstadion auch auf acht Nationalspieler verzichten. Dennoch präsentierten sich die Fohlen vor fast 1500 Zuschauern von Beginn an als die dominierende Mannschaft. Vor allem der quirlige Yuki Otsu und Stürmer Raúl Bobadilla zeigten dem Drittligisten aus Oberhauen immer wieder die Grenzen auf.
Otsu sorgte abwechselnd auf der linken und rechten Außenbahn für Hochbetrieb im RWO-Strafraum. Bobadilla bewies seine Qualitäten als Vollstrecker und gewiefter Vorbereiter. Bereits in der 2. Spielminute brachte der 24-Jährige die Gladbacher nach einer starken Einzelleistung mit 1:0 in Führung. Nach Terranovas Ausgleich (26./Foulelfmeter) und der erneuten VfL-Führung durch Roel Brouwers (55.) war Bobadilla wieder zu Stelle. Thorben Marx hatte ihn mit einem feinen Pass bedient — Bobadilla lief der Oberhausener Abwehr auf und davon, düpierte zudem den Torhüter per Lupfer (60.) zum 3:1.
Drei Minuten vor dem Abpfiff blitzte Bobadillas individuelle Klasse noch einmal auf. Zuerst dribbelte er mehrere Gegenspieler schwindelig, um dann Roman Neustädter zu bedienen, der den Ball zum 4:1-Endstand über die Linie drückte. „Das war wirklich ein gutes Spiel von ihm. Es freut mich sehr für den Jungen, dass er was für sein Selbstvertrauen tun konnte“, lobte Kapitän Filip Daems später Bobadillas Gala-Auftritt. Bobadilla selbst wollte allerdings keinen allzu großen Bohei um seine Leistung machen. „Ich versuche immer, Tore zu machen. Egal, ob im Freundschaftsspiel oder in der Bundesliga. Ich bin zufrieden“, so der Argentinier, „für mich ist wichtig, dass ich der Mannschaft helfen und dem Trainer zeigen konnte, dass ich bereit bin.“
Kann Bobadilla diese Form auch unter der Woche im Training beständig abrufen, könnte er gute Karten dafür haben, um beim Spitzenspiel am Samstag (15.30 Uhr) im Borussia-Park gegen Werder Bremen in die Startelf zu rutschen. Das war ihm in der Bundesliga das letzte Mal Ende August geglückt — bei der 0:1-Pleite auf Schalke.