Von wegen Angstgegner — drei Punkte sollen her

Die Borussen gehen am Samstag mit breiter Brust in das Heimspiel gegen Leverkusen. Reus kommt mit frischem Wind von der Nationalelf.

Mönchengladbach. Angstgegner — ein Wort, das im Borussia-Park häufig fällt, wenn über Bayer Leverkusen geredet wird. Bayer erzeugt bei vielen VfL-Treuen ein ungutes Gefühl in der Magengegend, der letzte Bundesliga-Heimsieg ist schon eine gefühlte Ewigkeit her. Nur im Pokal erlaubte sich Leverkusen im Oktober 2010 einen Ausrutscher (4:5 i. E.) in Gladbach. Dennoch: Dass Borussia von den vergangenen 28 Liga-Duellen nur eins gewann, unterstreicht, was für ein Kaliber am Samstag (15.30 Uhr) auf die Elf vom Niederrhein zukommt.

Mit Cheftrainer Lucien Favre ist allerdings bei den Fohlen eine neue, positive Denke eingekehrt. Die eigenen Qualitäten stehen im Vordergrund. So lässt sich auch erklären, warum ein so junger Profi wie Marc-André ter Stegen (19) mit der breiten Brust eines Tabellen-Dritten in die Partie gegen den „Angstgegner“ geht.

„Was in der Vergangenheit gegen Leverkusen war, interessiert mich nicht. Es zählt nur das jetzige Spiel — und da sind drei Punkte das Ziel“, sagt der Torhüter. Die unglückliche 0:1-Pleite vor der Länderspielpause in Freiburg sei verdaut. „Dieses Spiel hat uns nicht aus der Bahn geworfen“, versichert ter Stegen. Wohl wissend, dass sie bei Borussia zwei Niederlagen in Folge seit einem halben Jahr nicht erlebt haben.

Routinier Thorben Marx: „Die Konkurrenz hat auch mitbekommen, was bei uns entstanden ist. Unsere Gegner kommen nicht mehr in den Borussia-Park und denken: Die hauen wir 2:0 oder 3:0 weg. Ich glaube, dass da einige deutlich mehr Respekt haben.“ Da passt es ins Bild, dass Leverkusens Simon Rolfes unter der Woche warnte: „Gladbach steht nicht umsonst oben. Das wird kein Spaziergang.“ Zumal Borussias Neu-Nationalspieler Marco Reus den Schwung vom Jogi-Debüt in Leistung beim Heimatklub umsetzen will. „Ich bin heiß auf das Spiel und hoffe auf den Sieg. Auch für meinen verletzten Kumpel Igor de Camargo.“ Ob Juan Arango nach seiner verspäteten Rückkehr aus Venezuela auflaufen kann, entscheidet sich am Samstag nach der Abschluss-Besprechung.