Ausschreitungen haben Nachspiel im Landtag - Sicherheitskonzept in der Kritik
Das Sicherheitskonzept von NRW-Innenminister Jäger steht nach den Ausschreitungen beim Spiel zwischen Schalke 04 und Hertha BSC in der Kritik.
Düsseldorf. NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) gerät erneut unter Druck. Die Ausschreitungen nach dem Bundesliga-Spiel zwischen Schalke und Hertha BSC am Samstag sind auf Antrag der CDU am Donnerstag Thema im Innenausschuss des Landtags. Hintergrund: Die Opposition hinterfragt das Sicherheitskonzept von NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) für Fußballspiele.
Jäger hatte mit Beginn der laufenden Saison ein Projekt gestartet, mit dem die hohe Präsenz von Polizei bei Fußballspielen verringert werden soll. Nach einer achtwöchigen Testphase hatte das Innenministerium das Projekt Ende September als Erfolg bezeichnet — und die Fortsetzung beschlossen.
Doch die kritischen Stimmen mehren sich, und erhalten mit jedem Vorfall wie jenem vom Samstag Gewicht: Bei der Massenschlägerei am Gelsenkirchener Bahnhof wurden zwölf Polizisten verletzt. Die Partie war zuvor nicht als Hochrisikospiel eingestuft worden.
Arnold Plickert, Landeschef der Gewerkschaft der Polizei (GdP), kritisiert gegenüber unserer Zeitung das Projekt als „schlecht vorbereitet“ und nennt die Aufteilung in Risiko- und Nichtrisikospiele „ein Spiel mit dem Feuer“. Es entstehe eine neue Szene von Alt-Hooligans, die den Fußball als wieder attraktiv wahrnehme, weil es neue Freiräume für Gewalt gebe. Das Ergebnis des Projekts, so Plickert, stehe über dessen Inhalt: „Das ist ein politisches Projekt, das positiv ausgehen muss.“
Man habe den Eindruck, dass Vorfälle totgeschwiegen würden, seit die Testphase laufe. Im Innenministerium sieht man das anders: „Es wäre naiv zu glauben, dass Fußball und Gewalt völlig zu trennen sind“, sagte am Montag ein Ministeriumssprecher.