Bayern gefordert - Rehhagel vor Heim-Debüt

Düsseldorf (dpa) - Im Kampf um Titel und Existenzen in der Fußball-Bundesliga stehen zwei Trainer-Haudegen an alter Wirkungsstätte vor unterschiedlichen Herausforderungen.

Jupp Heynckes muss mit dem FC Bayern München in Leverkusen die Chance auf die Meisterschaft wahren, Otto Rehhagel steht bei Hertha BSC vor dem Heim-Debüt und benötigt dringend die ersten Punkte. Die seit sieben Spielen unbesiegten Gladbacher sitzen dem FC Bayern im Nacken. Beim abstiegsgefährdeten 1. FC Kaiserslautern steht Trainer Marco Kurz vor der Partie gegen den VfL Wolfsburg unter Druck.

Elf Spieltage vor Saisonschluss kann an der Tabellenspitze zumindest eine kleine Vorentscheidung fallen. Sollten der seit 17 Spielen unbesiegte Titelverteidiger aus Dortmund auch am Samstag gegen den FSV Mainz 05 gewinnen und der FC Bayern beim Verfolger in Leverkusen verlieren, dann hätten die Münchner schon sieben Punkte Rückstand auf den Meister.

„Wir haben noch elf Spieltage, da ist sicher noch so manches zu korrigieren“, meinte Bayern-Trainer Heynckes vor der Rückkehr zu seinem alten Club nach Leverkusen. „Ich freue mich natürlich auf das Wiedersehen mit meinen ehemaligen Spielern und hoffe, dass das nach dem Spiel ebenso sein wird“, sagte der Coach. Die Zuversicht beim Rekordmeister ist nach wie vor groß. „Ich glaube an die Mannschaft und die Titel“, sagte Kapitän Philipp Lahm in einem Interview mit dem Fachmagazin „Kicker“.

Wie ernst der Tabellenzweite die Partie nimmt, zeigt die Tatsache, dass sich die Mannschaft schon seit Donnerstag im Rheinland vorbereitet. Mit von der Partie am Samstag soll auch der angeschlagene Franck Ribery sein. Arjen Robben tankte mit zwei Treffern beim 3:2-Sieg der Niederländer in England großes Selbstvertrauen. Auch Bayer-Trainer Robin Dutt glaubt, dass die Bayern „wieder in der Spur sind“. Der Coach bangt noch um den Einsatz der angeschlagenen Vedran Corluka und Andre Schürrle.

Der frühere Hertha-Profi Otto Rehhagel steht bei seiner Heimpremiere für die Berliner vor einer Herkules-Aufgabe. Ausgerechnet gegen seinen langjährigen Arbeitgeber Werder Bremen muss die Misserfolgsserie von 12 Spielen ohne Sieg beendet werden. „Das wird eine schwere Nummer“, meinte der 73 Jahre alte Coach, der seine Spieler im Training schon mit einer Prämie von 10 Euro für den schönsten Treffer motivierte.

Auch der 1. FC Kaiserslautern (gegen den VfL Wolfsburg) und der SC Freiburg (gegen den FC Schalke 04) können vor eigenem Publikum mit einem Erfolgserlebnis aus dem Tabellenkeller kommen. Allerdings plagen beide Clubs personelle Probleme. Die Pfälzer müssen auf Torhüter Kevin Trapp verzichten, Freiburg auf etliche Stammspieler. FCK-Trainer Kurz steht nach 13 Spielen ohne Sieg weiter im Fokus. „Ich stehle mich jetzt nicht aus der sportlichen Verantwortung - aber es geht um den Verein und nicht um meine Person“, sagte der Coach.

Die derzeit beste Erfolgsserie nach dem BVB hat die seit sieben Spielen unbesiegte Elf von Borussia Mönchengladbach, die sich zuletzt aber mit einem Heim-Remis gegen den Hamburger SV zufriedengeben musste. Auch beim 1. FC Nürnberg ist ein Sieg kein Selbstläufer. „Auswärts ist es nicht leicht, vor allem in Nürnberg, die eine gute Mannschaft haben und nach dem Auswärtserfolg in Bremen unbedingt zu Hause nachlegen wollen“, befand Borussias Kapitän Filip Daems.