Der Fall Hoeneß

München (dpa) - Die Steueraffäre von Uli Hoeneß hatte für viel Wirbel gesorgt. Nach seiner Haftentlassung Ende Februar will Hoeneß nun wieder Präsident beim Fußball-Rekordmeister FC Bayern werden.

Foto: dpa

Eine Chronologie der vergangenen Jahre:

2001 bis 2006: Hoeneß spekuliert im großen Stil an der Börse mittels eines geheimen Kontos in der Schweiz.

Januar 2013: Hoeneß zeigt sich beim Finanzamt selbst an.

20. März 2013: Hoeneß bekommt in seinem Haus am Tegernsee Besuch von Ermittlern. Gegen ihn liegt ein Haftbefehl vor. Er wird gegen Kaution außer Vollzug gesetzt.

20. April 2013: Das Magazin „Focus“ macht den Fall öffentlich und berichtet unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft und Hoeneß selbst.

21. April 2013: Hoeneß schließt einen Rücktritt als Präsident des FC Bayern München aus. Die Kritik an ihm nimmt zu.

6. Mai 2013: Hoeneß bleibt nach einem 8:0-Votum der Mitglieder Vorsitzender des Aufsichtsrats der FC Bayern München AG.

30. Juli 2013: Die Staatsanwaltschaft München erhebt Anklage wegen Steuerhinterziehung.

13. November 2013: Hoeneß wird auf der Jahreshauptversammlung des FC Bayern gefeiert.

10. März 2014: Begleitet von einem riesigen Medieninteresse beginnt in München der Prozess. Hoeneß gesteht, 18,5 Millionen Euro an Steuern hinterzogen zu haben.

11. März 2014: Die Summe der hinterzogenen Steuern wird noch höher - Grundlage sind Berechnungen einer Steuerfahnderin.

13. März 2014: Das Landgericht München spricht Hoeneß wegen Hinterziehung von mindestens 28,5 Millionen Euro Steuern schuldig. Er wird zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt.

14. März 2014: Uli Hoeneß akzeptiert seine Haftstrafe und tritt mit sofortiger Wirkung von seinen Ämtern beim FC Bayern München zurück.

2. Juni 2014: Hoeneß tritt im Gefängnis von Landsberg am Lech seine Haft an.

20. September 2014: Erster Ausgang - für einige Stunden kann Hoeneß das Gefängnis verlassen, um sich mit seiner Familie zu treffen.

24. Dezember 2014: Zu Weihnachten erhält Hoeneß Urlaub und darf zwei Nächte außerhalb der Gefängnismauern schlafen.

1. Januar 2015: Hoeneß wird Freigänger. Er muss jetzt nur noch zum Übernachten in die JVA, tagsüber arbeitet er in der Jugendabteilung des FC Bayern.

3. November 2015: Der Anwalt von Hoeneß bestätigt, dass sein Mandant einen Antrag auf vorzeitige Haftentlassung gestellt hat.

18. Januar 2016: Die für das Landsberger Gefängnis zuständige Strafvollstreckungskammer des Landgerichts Augsburg entscheidet, dass die Haftstrafe zum 29. Februar zur Bewährung ausgesetzt wird.

22. Januar 2016: Die Münchner Staatsanwaltschaft verzichtet auf eine Beschwerde dagegen, lässt aber durchblicken, dass sie gegen die sogenannte Halbstrafenregelung bei Hoeneß ist.

29. Februar 2016: Hoeneß wird wie geplant vorzeitig aus der Haft entlassen.

2. März 2016: Hoeneß besucht erstmals nach 662 Tagen Pause ein Heimspiel des FC Bayern, das mit 1:2 gegen Mainz verloren geht.

9. März 2016: Bei seinem ersten TV-Auftritt nach der Haftentlassung sagte Hoeneß in einer Basketball-Sendung, „dass ich Mitte des Jahres entscheide, was ich in Zukunft mache“.

12. April 2016: Der Ex-Präsident reist erstmals wieder mit der Mannschaft zu einem Champions-League-Auswärtsspiel nach Lissabon.

2. Juni 2016: Hoeneß sagte dem „Kicker“, er werde im Urlaub mit seiner Familie die Endrücke der zurückliegenden Monate „etwas katalogisieren“. Eine Entscheidung sollte bis Ende Juni fallen.

8. August 2016: Der FC Bayern teilt auf seiner Homepage mit, dass Hoeneß im November wieder für das Präsidentenamt kandidieren wird. Sein Nachfolger Karl Hopfner verzichtet auf eine weitere Amtszeit.