Joselu: Doppelpack eines fast schon Vergessenen
Frankfurt/Main (dpa) - Beinahe hätte diese Geschichte ein gesamtes Spiel überstrahlt. Dreieinhalb Monate lang musste sich der Spanier Joselu jede Partie von Eintracht Frankfurt von der Bank oder Tribüne aus anschauen.
Trainer Armin Veh hob zwar beständig das große Potenzial des jungen Stürmers hervor („Er hat alles“), aber noch häufiger dessen schluderige Einstellung („Er arbeitet nicht“).
Am Samstagfrüh dann kam Veh zu Joselu und sagte ihm, dass er gegen Schalke 04 spielen werde. Der Spanier legte auch geradezu eine „Explosion“ (Vorstandsmitglied Axel Hellmann) hin und sorgte mit zwei Toren dafür, dass die Eintracht aus einem 0:2 ein 3:2 machte. Dass er später dennoch mit zerknirschtem Gesicht und leiser Stimme vor die Medien trat, lag daran, dass sein Team kurz vor Schluss mal wieder ein spätes Gegentor zum 3:3 kassierte. „Das ist schade. Immer diese letzten Minuten“, meinte Joselu. Immerhin habe ihm der Trainer „das Vertrauen gegeben, und ich habe es mit zwei Toren zurückgezahlt.“
Joselu ist erst 23 Jahre alt und hat schon einiges erlebt. Geboren in Stuttgart, ausgebildet bei Real Madrid, gescheitert in Hoffenheim. Veh hält es nun für angebracht, ihn weiter anzutreiben statt vorschnell zu loben: „So muss er weiterarbeiten. Sich jetzt feiern zu lassen, weil er mal zwei Kisten gemacht hat, wäre mir zu wenig.“