Josip Drmic: "Wir können auch deutscher Meister werden"

Seine zwei Toren gegen Köln haben Leverkusens Josip Drmic mutig gemacht.

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Eigentlich dürfen ja erst ab heute am Adventskalender Törchen geöffnet werden. Josip Drmic allerdings hat seinen 1. Dezember einfach um zwei Tage vorverlegt. Mit zwei Treffern und einer Torvorlage machte sich der Stürmer von Bayer Leverkusen beim umjubelten 5:1 (1:1) gegen den 1. FC Köln zum Derby-Helden. „Das ist sensationell. Und es tut richtig gut. Ich werde diesen Sieg heute Abend mit meiner Familie in Ruhe genießen“, sagte Drmic.

Ausgerechnet Drmic. Nach seinem Wechsel zur „Werkself“ im vergangenen Sommer hatte sich der 22-Jährige für Köln als Wohnort entschieden. Gut, dass Drmic laut eigener Aussage dort nach so kurzer Zeit noch nicht allzu viele Freunde finden konnte. Bei einer Derby-Niederlage hätte er sonst vermutlich so einiges an Häme einstecken müssen. Häme bekam Josip Drmic bislang auch in Leverkusen nicht zu spüren, wohl aber deutliche Kritik. Nur ein einziges Tor war ihm bis zum vergangenen Samstag in seinen 17 Einsätzen gelungen. Am dritten Spieltag traf er beim 1:4 in Wolfsburg. Bedeutungslos und viel zu wenig angesichts der 6,8 Millionen Euro Ablöse, die Leverkusen an den 1. FC Nürnberg überwiesen hatte. Zudem stand Drmic beim VfL Wolfsburg auch zum bisher einzigen Male in der Startelf von Roger Schmidt, in den anderen 16 Begegnungen wurde er vom Trainer lediglich eingewechselt.

So wie nun auch gegen Köln, als er mit Beginn der zweiten Hälfte für den leicht angeschlagenen Stefan Kießling kam und dann im rheinischen Derby innerhalb von zehn Minuten den 24. Leverkusener Erfolg perfekt machte. Eine Genugtuung, es den Kritikern gezeigt zu haben? „Ich brauche niemandem mehr zu beweisen, dass ich es kann. Ich habe schließlich auch schon in der Nationalmannschaft meine Tore gemacht“, sagte Drmic. Für den in Bäch im Kanton Schwyz geborenen Sohn kroatischer Eltern war das Derby dennoch zu kurz. „Ich glaube, wenn es noch länger gedauert hätte, wären mir weitere Tore gelungen. Ich habe zwar auch mit dem FC Zürich Derbys gespielt, aber dieses hier war eine ganz tolle Erfahrung. Ich habe Freude und Begeisterung in mir gespürt."

Am Samstag muss Leverkusen beim Klassen-Primus Bayern München ran. „Ich werde bereit sein, meine Leistung auch über 90 Minuten zu bringen“, sagte Drmic. „Es wird natürlich nicht leicht. Aber auch wir haben bereits des öfteren gezeigt, wozu wir fähig sind“, sagte Drmic und ergänzte forsch: „Wir können auch deutscher Meister werden.“