Lenos große erste Saison: „Als No Name gekommen“
Sinsheim (dpa) - Bernd Leno kaute an einem trockenen Brötchen, als er aus der Kabine kam. Lächelnd stand der Torhüter vor den Reportern. Als sei er nur ein Tourist lief hinter ihm René Adler vorbei und zog seinen Trolley zum Ausgang des Stadion.
Die Zeit des früheren Nationaltorwarts bei Bayer Leverkusen ist längst abgelaufen. Die Zukunft gehört Leno - wie der 20-Jährige beim 1:0 bei 1899 Hoffenheim erneut bewies. In der 85. Minute hielt er einen Elfmeter von Routinier Sejad Salihovic. „Ich habe gehofft, dass er dahin schießt und den Ball nicht in den Winkel haut“, sagte Leno.
Bei seinem Ex-Club VfB Stuttgart habe er die letzten zwei Jahre in der 3. Liga von fünf, sechs Elfmetern nur einen gehalten. Mit dem Verlauf dieser Saison könne er „ganz zufrieden“ sein: „Ich bin als No Name hergekommen und froh, dass ich meine Chance genutzt habe. Ich denke, ich habe noch viel Potenzial. Ich bin erst 20.“
Im Grunde sei es ja sein erstes Jahr gewesen, seit er aus der Jugend raus ist. Leno gehört schon zum Kreis der U 21-Nationalmannschaft, er wird sogar als dritter Schlussmann für die EM gehandelt. Gespräche mit Bundestrainer Joachim Löw habe es noch nicht gegeben. Ob er vielleicht seinen Urlaub streichen muss? „Ich hab noch gar keinen gebucht“, meinte Leno vergnügt.