Phänomenales Comeback: Eintracht huldigt dreifachem Meier
Frankfurt/Main (dpa) - Nach einem der spektakulärsten Comebacks der Bundesliga-Geschichte huldigten Fans, Spieler und Funktionäre von Eintracht Frankfurt ihrem „Fußball-Gott“ Alexander Meier.
Nur der Protagonist eines unvergesslichen Abends blieb trotz des ersten Dreierpacks seiner Karriere bei der Rückkehr nach fünfmonatiger Verletzungspause bescheiden. „Ich musste ja nur den Fuß oder Kopf hinhalten“, sagte der Eintracht-Kapitän nach dem Gala-Auftritt beim 6:2 (4:1) gegen den 1. FC Köln.
Ganz so einfach war es natürlich nicht, weshalb der 32-Jährige von allen Seiten mit Lob überschüttet wurde. „Was soll ich dazu sagen: Das war phänomenal“, sagte Eintracht-Boss Heribert Bruchhagen. Sein Vorstandskollege Axel Hellmann bezeichnete den Auftritt des Torschützenkönigs der Vorsaison, der sich im April einer Knieoperation unterziehen musste, als „Fußball-Märchen“.
Selbst Gäste-Coach Peter Stöger konnte sich der Faszination des beinahe irrationalen Geschehens nicht entziehen: „Wir haben Meier herzlich willkommen geheißen zurück in der Bundesliga und es ihm leicht gemacht. Der hat seinen Spaß gehabt. Aber es ist trotzdem schön, dass er wieder da ist.“
Das empfand Eintracht-Trainer Armin Veh, der sich bereits am Donnerstag für einen Einsatz seines Kapitäns von Beginn an entschieden hatte, nach dessen furioser Rückkehr natürlich ebenso: „Ich bin auch froh, dass der Alex wieder dabei ist. Er ist sehr wertvoll für uns.“
Beim Versuch, die Leistung des dienstältesten Eintracht-Profis (seit 2004) zu erklären, wurde Veh fast schon philosophisch. „Dass er drei Tore macht, ist sicher nicht normal. Wenn du nach fünf Monaten Pause zurückkommst, ist das unnormal. Aber er ist auch kein normaler Spieler. Er ist ein unnormaler Spieler. Von daher ist es wieder normal“, sagte Veh und hatte die Lacher auf seiner Seite.
Die 51 500 Zuschauer in der ausverkauften Frankfurter Arena erlebten ein außergewöhnliches Offensivspektakel, dem Meier mit seinen drei Treffern in der 4., 23. und 87. Minute den Stempel aufdrückte. „Das war etwas Besonderes. Damit hat keiner gerechnet“, meinte er. Für den Mann mit dem Doppel-Zopf hat sich die Schinderei der vergangenen Monate damit auf Anhieb gelohnt.
Selbst seine Mitspieler kamen aus dem Staunen nicht heraus. Linksverteidiger Bastian Oczipka bezeichnete Meiers Comeback als „unglaublich. Er ist eine Waffe.“ Und für Abwehrspieler Marco Russ war es einfach nur „Wahnsinn, welche Abschlussstärke er hat. Er steht immer da, wo der Ball hinfällt“.
Diese Fähigkeit hatte der 1,92 Meter große Schlacks schon in der Vorsaison unter Beweis gestellt, als er in nur 26 Spielen 19 Treffer erzielte und am Ende die Torjägerkanone erhielt. Auf diese Marke angesprochen, wehrte er schmunzelnd ab: „Mehr als 19 werden es dieses Mal nicht.“
Muss auch nicht sein, denn die mit sieben Punkten auf Rang vier vorgestürmten Frankfurter verfügen mittlerweile über eine geballte Offensivkraft, der die Rheinländer nichts entgegenzusetzen hatten. Neben Meier durften auch die Stürmer Luc Castaignos (15./30.) und Haris Seferovic (73.) jubeln. Das 2500. Kölner Bundesligator durch Anthony Modeste (28.) und der Ehrentreffer von Dominique Heintz (81.) waren am Ende nur ein schwacher Trost für die Gäste, die ihre erste Saisonniederlage kassierten.