„Ruhe“ für Herthas Doppel-Coach Pal Dardai
Berlin (dpa) - Die Ruhe für seinen zweiten Job hat sich Pal Dardai erarbeitet und verdient. Seit vier Spielen ist die stabilisierte Hertha unter dem neuen verantwortlichen Trainer ungeschlagen, hat dabei dreimal zu Null gespielt.
„Das Team hat sich allmählich gefunden“, sagte Trainer Pal Dardai nach dem eminent wichtigen 1:0-Auswärtssieg beim Hamburger SV. „Wir können mal kurz durchschnaufen“, meinte Berlins Kapitän Fabian Lustenberger vor der Länderspiel-Pause: „Diese Serie gibt uns Sicherheit.“
Ruhigen Gewissens übergab Dardai die Leitung des Teams über die Woche an seine Assistenten Rainer Widmayer und Admir Hamzagic. Er selbst will als ungarischer Nationalcoach die Magyaren fit machen für das EM-Qualifikationsspiel am kommenden Sonntag gegen Griechenland.
Herthas positive Serie in der Fußball-Bundesliga, die den Hauptstadtclub in der Tabelle mit 29 Punkten auf Platz 13 brachte, erstickt jede Diskussion um Dardais Doppelfunktion. Schon bevor der 39-Jährige Anfang Februar als Nachfolger von Jos Luhukay die Rettungsmission bei seinem Herzensclub Hertha übernahm, hatte er die Nationalelf Ungarns betreut. Und auf dem Weg zur EM 2016 in Frankreich liegt Dardais „Zweitmannschaft“ mit zwei Siegen, einem Remis und einer Niederlage hoffnungsvoll im Rennen.
Mit Hertha heißt Dardais jüngste Serie: Zwei Siege, zwei Remis. „Wir haben wieder Struktur in der Mannschaft“, bemerkte Spielmacher Valentin Stocker. „Es ist immens wichtig, wenn sich eine Elf gut einspielen kann“, kommentierte Kapitän Lustenberger die verbesserte Stabilität im Team. „Von Spiel zu Spiel werden die Abläufe besser“, betonte Matchwinner Sebastian Langkamp.
Teamarbeit, kontrollierte Defensive - das sind Dardais wichtigste Bausteine für den angestrebten Klassenerhalt. In Hamburg setzten die Berliner Profis die Trainer-Vorgaben gut um, profitierten aber auch von der Gelb-Roten Karte für den Hamburger Innenverteidiger Cleber (81.). Mit seinem ersten Saisontreffer nutzte Abwehrmann Langkamp nach einer Freistoß-Eingabe von Marvin Plattenhardt diese Lücke und sorgte dafür, dass der HSV weiter auf Distanz gehalten wurde. „Jeden Donnerstag gehen die Spieler mit meinen Assistenten 40 Minuten raus und üben Standards. Endlich hat es geklappt“, bemerkte Dardai.
Allerdings holten auch andere Kontrahenten am 26. Liga-Spieltag wertvolle Punkte. Nach der Länderspielpause, dann natürlich wieder mit Dardai in der Kommandozentrale, kann Hertha im Heimspiel gegen den SC Paderborn einen weiteren wichtigen Rettungs-Schritt machen. „Die Chance ist da“, blickte der Schweizer Lustenberger schon mal auf den Ostersonntag. Mit dem sechsten Saison-Heimsieg wäre man aus dem Gröbsten raus, meinte der Berliner Coach Dardai, bevor er sich seiner Ungarn-Mission widmete.