Rummenigge bleibt Vorsitzender von Club-Vereinigung ECA
Genf (dpa) - Karl-Heinz Rummenigge bleibt Vorsitzender der europäischen Club-Vereinigung ECA und zieht damit wie erwartet in das UEFA-Exekutivkomitee ein. Der Vorstandsboss des FC Bayern München wurde auf der ECA-Generalversammlung in Genf in seinem Amt wiedergewählt.
„Die Atmosphäre im europäischen Club-Fußball war nie besser als heute“, sagte Rummenigge, der der Interessensvertretung von inzwischen 220 europäischen Vereinen - darunter als neues und damit elftes deutsches Mitglied Hannover 96 - seit der ECA-Gründung 2008 vorsitzt.
Künftig wird der Ex-Profi eine noch größere Rolle in Fußball-Europa spielen: Als ECA-Vertreter zieht er nämlich in das Exekutivkomitee der Europäischen Fußball-Union UEFA ein und wird bei dessen nächsten Sitzung am 17. September als sogenanntes kooptiertes Mitglied seinen Einstand feiern. Nach einer Statutenänderung soll er dann im März 2016 vollwertiges Mitglied werden. Neben Rummenigge entsendet die ECA den Italiener Andrea Agnelli von Champions-League-Finalist und Serienmeister Juventus Turin als zweiten Vertreter in die UEFA.
Die ECA spielt inzwischen eine gewichtige Rolle im internationalen Fußball, bei ihrer 15. Generalversammlung hatten die Club-Vertreter UEFA-Generalsekretär Gianni Infantino und FIFA-Generalsekretär Jérôme Valcke als Redner geladen. Vor den am 26. Februar 2016 anstehenden Präsidentenwahlen im Weltverband bekundete Rummenigge Sympathien für den UEFA-Kandidaten Michel Platini. „Ich bin überzeugt, dass er ein guter Präsident wäre, wenn er denn Präsident wird.“ Vor einer möglichen Wahlempfehlung müsse er aber das Programm Platinis kennen.
Beim Thema Transfergelder und Chancengleichheit in Europa vermied der Ex-Profi indes kritische Töne in Richtung England - die dortigen Vereine konnten in der abgelaufenen Wechselperiode etwa dreimal so viel Geld investieren wie die Bundesligisten. Die Premier League habe durch die hohen TV-Gelder „natürlich einen großen Vorteil“, sagte Rummenigge. „Aber ich glaube nicht, dass wir das kritisieren sollten. Es ist eher eine Motivation an die anderen Vereine in Europa, es besser zu machen. Wir können der Premier League nur gratulieren.“