Schaefer: „Schwarzer Tag für den 1. FC Köln“

Köln (dpa) - Frank Schaefer hat drei Wochen vor Ende der Fußball-Bundesligasaison das Traineramt beim 1. FC Köln übernommen. Das Ziel, den Traditionsclub vor dem fünften Abstieg zu bewahren, gelang nicht.

Im entscheidenden Spiel gegen den FC Bayern München verloren die Kölner 1:4.

Vor drei Wochen haben Sie das Traineramt beim 1. FC Köln übernommen, um den Abstieg noch zu verhindern. Wie groß ist die Enttäuschung nun?

Frank Schaefer: „Das ist heute ein ganz bitterer, schwarzer Tag für den 1. FC Köln. Es ist so, dass das eingetreten ist, was wir alle vermeiden wollten. So abgedroschen die Aussage auch ist: Wir sind nicht heute abgestiegen. Nichtsdestotrotz hatten wir uns deutlich mehr gegen München versprochen. Was bei mir hängen bleibt und überwiegt, ist, dass der Abstieg ein brutal unnötiger Abstieg war. Doch es gehört im Sport dazu, dass man solche Situation annimmt und sich stellt. Wir müssen nun die Basis legen, damit der 1. FC Köln dahinkommt, wo er hingehört und das kann nur die 1. Liga sein?

Wir? Stehen Sie auch in der 2. Bundesliga als Trainer zur Verfügung?

Schaefer: „Ich bin vor drei Wochen unter klaren Voraussetzungen angetreten und habe offen gesagt, dass ich nur bis Saisonende zur Verfügung stehe - aber dass ich auf jeden Fall im Verein weiter arbeiten werden. In einer Funktion, die wir in ein, zwei Wochen im Detail fixieren werden. Die Aufgabe wird stark beinhalten, dass ich an dem Prozess mitarbeiten werde, um einen Neuaufbau zu starten.“

Abstieg und Fan-Krawalle nach dem Abpfiff: War das ein würdiger Abschied für Lukas Podolski, der zum FC Arsenal wechselt?

Schaefer: „Es war eine schwarze Stunde für uns alle. Lukas hat sich wie kein Zweiter mit dem Verein identifiziert. Für ihn ist es eine ganz schwierige Situation, sich mit einem Abstieg aus Köln zu verabschieden.“

Der 1. FC Köln hat eine enttäuschende Saison gespielt. Wird es jetzt einen großen Umbruch im Kader geben? Sind Veränderungen nötig?

Schaefer: „Ja. Wie der Umbruch dann aussieht, wird man sehen. Es ist nicht der Zeitpunkt, schon einen Plan zu verkünden. Aber es ist schon wichtig, dass die Mannschaft ein neues Gesicht bekommt.“

Warum konnte der Abstieg nicht vermieden werden? Hätten Sie im Nachhinein doch noch das eine oder andere anders gemacht?

Schaefer: „Ich bin niemand, der sich einer Verantwortung entzieht. Ich bin angetreten, den Klassenerhalt schaffen. Der Optimismus war nie gespielt. Bis zur heutigen Halbzeit habe ich daraus meine Kraft gezogen. Es war eine ganz komplizierte Situation und wir haben versucht, jeden Tag das Beste zu geben. Es hat nicht gereicht.“

Wann haben Sie im Spiel gegen die Bayern gewusst, es ist vorbei?

Schaefer: „Nach dem Doppelschlag zum 0:2. Das zweite Tor war symptomatisch. Zwei Spieler schießen sich an und der Ball geht ins Tor. Da war es richtig schwierig noch mal ins Spiel zu kommen.“