Schlitzohr Hitz - kein Anwärter für den Fair-Play-Preis

Köln (dpa) - Marwin Hitz präsentierte sich nicht nur auf dem Kölner Rasen als Schweizer Schlitzohr. Nein, auch in den Katakomben sorgte der Augsburg-Keeper für Aufsehen, als er seine Elfmeterpunkt-Trampelaktion von Müngersdorf näher erläutern sollte.

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Er habe „ein bisschen gestampft“. Und es sei ja „keine Schande, wenn man da ein bisschen rumspielt“. Es sei ja auch nur „in der Hitze des Gefechts“ geschehen. Das alles erklärte der 28-Jährige mit einem steten Grinsen im Gesicht, das jede Schwiegermutter zum Dahinschmelzen gebracht hätte.

Eines indes wusste Hitz auch: Dafür, dass er vor dem Strafstoß des glücklosen Kölners Anthony Modeste den ominösen Punkt mit den Stollen heftig bearbeitete und den Franzosen damit zumindest irritierte, bekommt Hitz keinen Preis: „Es ist nicht die fairste Aktion, das muss ich zugeben.“

Aber sie half. Und warum, muss Hitz sich gedacht haben, sollte nicht auch im Fußball der Zweck die Mittel heiligen - Shitstorm im Internet hin oder her? Hitz gelobte Besserung, als er auf die Frage nach einer denkbaren Wiederholung sagte: „Ich würde es nicht noch mal machen, das bin nicht ich.“ Trainer Markus Weinzierl sagte zur Hitz-Aktion dreierlei: „Nicht gut, nicht clever und nicht fair reagiert.“