Verbeeks mit Teilerfolg: „Club“ 1:1 beim VfB

Stuttgart (dpa) - Der 1. FC Nürnberg kann auch unter seinem neuen Trainer Gertjan Verbeek kein Bundesligaspiel gewinnen und steckt nach dem 1:1 (1:1) beim den VfB Stuttgart weiter im Tabellenkeller fest.

Bei seiner Bundesliga-Premiere sah der Niederländer zwar eine turbulente Anfangsphase mit zwei Toren, aber auch jede Menge Abstimmungsprobleme und Fehlpässe beider Mannschaften. Die VfB-Führung durch einen von Vedad Ibisevic verwandelten Foulelfmeter (3.) glich Josip Drmic nach sechs Minuten aus. Die Schwaben verpassten danach klarste Chancen und so den Sprung auf Rang vier.

„Das Resultat ist nicht so schlecht, aber unser Fußballspiel muss besser werden. Aber ich bin zufrieden, das erste Spiel ist immer wichtig, mit einem 1:1 kann ich leben“, resümierte Verbeek bei „Sky“ und Per Nilsson pflichtete bei: „Alles in allem war es für das erste Spiel in Ordnung.“ VfB-Schlussmann Sven Ulreich bemängelte: „In der zweiten Halbzeit waren wir einfach nicht konsequent genug. Wir müssen schauen, dass wir schleunigst wieder drei Punkte holen“

48 460 Zuschauer sahen nach den schnellen Auftakttoren auch Einiges an Leerlauf. Stuttgart bleibt auch im siebten Liga-Spiel unter Trainer Thomas Schneider ungeschlagen, verpasste aber den zwischenzeitlichen Sprung nach vorn in der Tabelle. Nürnberg ist auch nach dem 10. Spieltag ohne „Dreier“ und steckt mit sieben Unentschieden weiter in der Abstiegsregion fest.

Fans, die wegen des dichten Verkehrs rund um den Cannstatter Wasen zu spät kamen, hatten schon einiges verpasst. Keine zwei Minuten waren gespielt, als Niklas Stark im Strafraum leicht zupackte und so den Rumänen aus der Balance brachte - Schiedsrichter Guido Winkmann (Kerpen) pfiff Strafstoß. Ibisevic erzielte mit einem Schuss unter die Latte sein siebtes Saisontor.

Der Jubel hatte sich noch nicht ganz gelegt, da fiel schon der Ausgleich. Timothy Chandler spielte Drmic als einen von zwei Neuen in der Nürnberger Startelf frei, der Schweizer Nationalspieler überwand die Abseitsfalle und verwandelte technisch sehenswert. Das Spiel blieb zunächst unterhaltsam: Martin Harnik hatte wenig später die neuerliche Stuttgarter Führung auf dem Fuß, aber Schäfer rettete in seinem 250. Bundesligaspiel. Der ehemalige Stuttgarter verschätzte sich wenig später bei Ibrahima Traorés missglückter Flanke - der Ball klatschte noch an den Pfosten.

Die Gastgeber hatten mehr Spielanteile und Ballbesitz, vermochten damit aber angesichts vieler Ballverluste nur wenig anzufangen. Vieles entstand nach dem Zufallsprinzip Nürnberg agierte wenig sattelfest und durfte froh sein, dass dem VfB zu wenig einfiel. Nach dem turbulentem Beginn gab es erst kurz vor der Pause die nächsten Großchancen. Adam Hlousek prüfte aus der Distanz den ins VfB-Tor zurückgekehrten Sven Ulreich. Auf der Gegenseite kam Harnik völlig frei zum Kopfball, doch der österreichische Nationalspieler konnte auch diese Großchance nicht verwerten.

Die nahezu komplett umgebaute Stuttgarter Viererkette war nicht immer sattelfest: Neben Antonio Rüdiger (Rot-Sperre) fiel auch Gotoku Sakai mit muskulären Problemen aus. Nur Arthur Boka blieb auf seiner Position. Immerhin kam Georg Niedermaier nach seinem Innenbandriss im Knie zu seinem ersten Bundesligaspiel der Saison. Die neu formierte Abwehr wollte VfB-Sportvorstand zur Pause nicht für den Gegentreffer verantwortlich machen: „Da musst du nicht auf Abseits spielen.“

Auch in der zweiten Hälfte war der VfB nur bei Standardsituationen gefährlich. Kapitän Christian Gentner und Alexandru Maxim verfehlten das Tor nur knapp. Stuttgart blieb bis zum Schluss die Mannschaft mit den klareren Gelegenheiten, wie beim Fernschuss des eingewechselten Talents Timo Werner (80.). In der Nachspielzeit rettete Emanuel Pogatetz vor der Linie gegen Maxim dem „Club“ das Unentschieden. Nürnberg hingegen kam kaum noch in die Nähe von Ulreichs Tor.

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 61,1 - 38,9

Torschüsse: 10 - 7

gew. Zweikämpfe in %: 54,8 - 45,2

Fouls: 12 - 15

Ecken: 2 - 4

Quelle: optasports.com