Verbeek zufrieden mit Premiere: „Nicht verloren“
Stuttgart (dpa) - Nach dem zehnten sieglosen Spiel in Serie für den 1. FC Nürnberg und seiner Premiere als „Club“-Trainer beschloss Gertjan Verbeek, optimistisch zu sein.
„Wieder Unentschieden, noch nicht gewonnen. Aber wir haben auch nicht verloren“, sagte der 51 Jahre alte Niederländer nach dem 1:1 (1:1) gegen den VfB Stuttgart. „Ich bin zufrieden und nicht enttäuscht.“ Während sein Pendant Thomas Schneider „nicht zufrieden“ war mit der Punkteteilung und dem verpassten Sprung auf Rang vier, lautete Verbeeks Botschaft nach seinem Debüt in der Fußball-Bundesliga: Keine Sorge, Nürnberg, wir bekommen das hin.
Allerdings geht es vielen rund um den Traditionsverein aus Franken so wie Abwehrspieler Per Nilsson. „Der Punkt ist in Ordnung, aber wir wären endlich mal froh, wenn es mit dem ersten Sieg klappt“, sagte der Schwede. „Es waren heute wieder gute Ansätze zu sehen. Jetzt müssen wir uns weiter steigern und immer besser werden.“ Denn nur mit Unentschieden wird es für die Remis-Könige der Liga schwer, sich aus dem Tabellenkeller abzusetzen. Einzig der kommende Gegner SC Freiburg wartet noch wie Nürnberg auf den ersten Saisonsieg.
Die Trainingswoche bis zum Duell mit dem Sportclub will Verbeek intensiv nutzen. „Die Standardsituationen müssen besser werden. Und wir müssen besser Fußball spielen“, forderte er. „Wir müssen Punkte holen bis zum Winter“, sagte Verbeek, um dann im feinsten Van-Gaal-Stil zu ergänzen: „Dann im Winter können wir uns ein bisschen besser reparieren.“ Wie lange er brauchen werde, um der Mannschaft seine Ideen beizubringen, fragte ein Reporter noch. Verbeeks Antwort: „Ich hoffe, eine Woche.“
So lange hat auch Schneider Zeit, um die Partie mit seinen Spielern zu analysieren und zu verarbeiten. Und um den Frust nach dem dritten Remis in Serie bei Seite zu schieben. „Insgesamt können wir mit dem Ergebnis nicht zufrieden sein. Wir hatten uns vorgenommen, die drei Punkte einzufahren und die Zuschauer mit einem guten Gefühl nach Hause zu schicken. Das ist uns nicht gelungen“, bilanzierte der 40-Jährige sein siebtes Bundesliga-Spiel als Trainer.
Keines davon hat er verloren. Aber das zählte in den Katakomben der Mercedes-Benz Arena am Freitag nichts. „Das Ergebnis ist definitiv zu wenig. Wir wollten die Remisserie beenden“, sagte Kapitän Christian Gentner. Weil aber Josip Drmic in der sechsten Minute die VfB-Führung von Vedad Ibisevic ausglich und Stuttgart danach klarste Torchancen vergab, blieb es bei dem einen Punkt.
Der Bosnier hatte in der dritten Minute einen an Alexandru Maxim verursachten Foulelfmeter verwandelt. „Wir haben einfach nicht das zweite Tor gemacht. Das war insgesamt einfach nicht genug. Die Chancen waren da“, sagte Ibisevic verärgert. Weil sich die Schwaben auswärts bislang besser gefühlt haben als in den Heimspielen, ruhen die Hoffnungen auf einen Dreier nun auf der nächsten Partie. Die aber ist: in Dortmund.