Netzer: Technologie darf nicht Fußball verändern
Nürnberg (dpa) - Der frühere Nationalspieler Günter Netzer hat trotz des Phantomtors von Hoffenheim davor gewarnt, Fußball mit mehr Technologie perfektionieren zu wollen.
„Technologien, etwa um den Schiedsrichter zu kontrollieren, das ist nicht das, was Fußball braucht“, sagte der 69-Jährige in Nürnberg. Er sei dagegen, Emotionen aus dem Fußball zu nehmen. „Man darf den Fußball nicht groß verändern. Instrumente dürfen nicht dazu dienen, den Fußball perfekter zu machen. Es gehören Fehler zum Fußball, sowohl Fehler der Spieler als auch bei Schiedsrichtern“, unterstrich Netzer.
Sinnvoll halte er allein eine Torlinienkamera. „Das ist etwas, was sehr nützt. Das ist das einzige, das wir in absehbarer Zeit im Fußball haben sollten“, sagte der Ex-Nationalspieler, der mit dem Deutschen Fußballkulturpreis der Nürnberger Akademie für Fußballkultur ausgezeichnet wurde.
Die Diskussion um die Einführung von Torlinientechnik war durch das Phantomtor von Stefan Kießling im Bundesliga-Spiel Bayer Leverkusens bei 1899 Hoffenheim (2:1) wieder aufgekommen. Der Weltverband FIFA hatte nach dem Vorfall empfohlen, auch in der Bundesliga die Technik einzusetzen.