Bayer-Profis optimistisch: Viertelfinaleinzug gegen Atlético möglich
Madrid (dpa) - Mit großem Optimismus und Respekt blickt Bayer Leverkusen dem Achtelfinal-Rückspiel am Dienstag beim spanischen Meister Atlético Madrid entgegen.
„Die letzten Spiele haben uns viel Selbstvertrauen gegeben. Wir fahren da hin, um eine Runde weiterzukommen“, sagte Nationalspieler Lars Bender, der eine Fußverletzung auskuriert hat und einsatzbereit ist.
„Es wird aber ein heißer Tanz werden.“ Bayer 04, das zuletzt 2002 das Viertelfinale der „Königsklasse“ erreichte, hatte das Hinspiel gegen Atlético mit 1:0 und danach auch die weiteren vier Pflichtpartien gewonnen.
„Den Schwung aus dem Hinspiel wollen wir mitnehmen. Und die Spiele zu Null geben uns Stärke“, meinte Kapitän Simon Rolfes mit Hinweis auf die 11:0-Torebilanz aus den letzten fünf Begegnungen. „Wir haben aber auch eine gute Offensive, die wir nicht komplett lahmlegen dürfen.“
Auch sein Cheftrainer hält nichts davon, sich auf das Verwalten des knappen Sieges aus dem Hinspiel zu beschränken. „Wir wollen das 1:0 nicht nur halten, sondern früh attackieren und auch offensiv spielen“, kündigte Roger Schmidt an, warnte jedoch davor, übermütig zu sein. „Noch haben wir gar nichts erreicht, nur das Endspiel in Madrid. Wir sind jetzt aber kein ganz klarer Außenseiter mehr.“
Atlético habe in Leverkusen ergebnisorientierten Fußball gespielt. Doch nach dem 0:1 müssten nun die Gastgeber die Initiative ergreifen. „Madrid kann nun nicht taktieren und die Zeit einfach runterlaufen lassen“, sagte Schmidt und hofft, dass sich dadurch Konterchancen ergeben. „Sie müssen kommen, haben aber 90 Minuten Zeit, ein Tor zu schießen.“ Es werde ein interessantes, sicher jedoch kein einfaches Spiel. „Wir müssen über uns hinauswachsen, um die nächste Runde zu erreichen.“ Bayer-Profi Karim Bellarabi, versicherte, dass sein Team dazu bereit ist: „Wir werden hundert Prozent Gas geben.“
Atlético, das 2014 erst im Champions-League-Finale gegen Real Madrid (1:4) verlor, erlebte nach der Niederlage in Leverkusen eine sportliche Durststrecke: In drei Spielen in der Primera Division kamen die Madrilenen jeweils nicht über ein Unentschieden hinaus. „Es wird ein heißer Tanz in einem Hexenkessel werden“, erwartet Bender trotz der Mini-Krise der Spanier ein hartes Duell im Estadio Vicente Calderon, das mit 50 000 Zuschauern ausverkauft sein soll. „Wir dürfen uns von den letzten Ergebnissen der Spanier nicht blenden lassen und müssen kühlen Kopf bewahren“, sagte Schmidt.
In die Startelf der Leverkusener, denen schon ein Remis zum Weiterkommen reichen würde, dürfte auch der im Bundesligaspiel am Freitag gegen Stuttgart (4:0) gelbgesperrte Innenverteidiger Emir Spahic zurückkehren. Nach seinem Doppelpack gegen den VfB hat auch Angreifer Josip Drmic gute Chancen, im Sturm erneut den Vorzug vor Stefan Kießling zu bekommen.