Champions League: Mehr Fußball geht nicht

Bayern München und Borussia Dortmund reagieren mit Vorfreude und Respekt auf die Auslosung.

München. Der Wunsch von Uli Hoeneß ist vertagt: Das deutsche Duell zwischen Bayern München und Borussia Dortmund kann es erst im Champions-League-Finale am 25. Mai geben. Magische Nächte verspricht aber schon der deutsch-spanische Länderkampf im Halbfinale zwischen Bayern und dem FC Barcelona sowie dem BVB und Real Madrid. Mehr Fußball geht nicht.

„Es ist interessant, ob wir im Vergleich mit Spanien auf diesem Top-Niveau standhalten können“, erklärte Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge zu den Festspielen gegen die beiden Top-Teams aus der führenden Fußball-Nation der Welt.

Einen Schock oder übergroße Ehrfurcht lösten die Lose, die der frühere HSV-Star Ruud van Nistelrooy am Uefa-Sitz Nyon in der Schweiz zog, weder in München noch Dortmund aus. „Jetzt wird Fußball gespielt! Dass Real Madrid ein schwerer Gegner ist, muss ich nicht betonen“, kommentierte BVB-Trainer Jürgen Klopp voller Vorfreude.

Respekt hat auch der Gegner, nach dem Sieg im Gruppenspiel schwärmte sogar Real Madrids Trainer José Mourinho von den wilden BVB-Bubis um Marco Reus und Mario Götze: „Sie sind fantastisch!“

Die Aussage von Bayerns Sportvorstand Matthias Sammer, der 1997 als Spieler mit dem BVB Champions-League-Sieger wurde, ist Programm für beide Topclubs der Bundesliga: „Wir werden im Moment als große Mannschaft wahrgenommen, aber als große Mannschaft musst du diesen Pott gewinnen!“

Bundestrainer Joachim Löw traut den Bayern und dem BVB das zu, was der Nationalmannschaft weder bei der EM 2008 noch der WM 2010 gelang — Erfolge gegen spanische Mannschaften. „Bayern und Dortmund haben in dieser Saison bewiesen, wozu sie in der Lage sind“, erklärte Löw.

„Ein Champions-League-Halbfinale ist wie ein großes Entscheidungsspiel einer WM oder EM, eine riesige Herausforderung.“ Vorlegen müssen Bayern (23. April) und Dortmund (24. April) jeweils im eigenen Stadion, was aber kein Nachteil sein muss, wie die Münchner gegen Juventus Turin beweisen konnten.

Die Bayern wollen zudem die Erinnerungen an das 0:4 im letzten Spiel beim FC Barcelona tilgen. „Messi hat uns damals alleine eingekreiselt“, sagte Rummenigge. Was unerlässlich ist, benannte Sammer: „Wir brauchen zweimal einen guten Plan und zweimal eine gute Tagesform.“ Das gilt auch für den BVB.