WM-Qualifikation Dank neuer Disziplin: Serbien zum zweiten Mal bei WM
Belgrad (dpa) - Als der eingewechselte Aleksandar Prijovic nach 74 Minuten den 1:0-Siegtreffer für Serbiens Fußball-Nationalmannschaft mit einem feinen Außenristschuss erzielt hatte, verwandelte sich das Stadion von Roter Stern Belgrad in ein Tollhaus.
Die knapp 55 000 Zuschauer feierten nach dem Erfolg im entscheidenden Spiel gegen Georgien am Montag die nach 2010 erst zweite Qualifikation ihrer „weißen Adler“ für eine Weltmeisterschaft. 2014 in der Quali noch kläglich gescheitert, sind sie 2018 wieder dabei. „Adler fliegen nach Russland“, lautete eine der Jubelüberschriften in Serbiens Medien.
So ausgelassen die Fans nach dem Schlusspfiff den Sieger der Gruppe D feierten, so sehr hatte die Elf um den Kapitän und früheren Star des FC Chelsea, Branislav Ivanovic, im Unterschied zu früher auf Disziplin gesetzt. „Ich musste kein einziges Mal laut werden“, sagte Trainer Slavoljub Muslin und erzählte von einer Abmachung, die er vor dem Start der Qualifikation mit dem Team getroffen habe.
„Nach acht Jahren des Treibenlassens, unglaublichen Missgeschicks und apokalyptischer Vorhersagen findet sich Serbien wieder bei der WM unter den 32 besten Fußballnationen“, schrieb die Sport-Tageszeitung „Sportski Zurnal“ über den deutschen Vorrundengegner von 2010. „Das ist ein Traum, wir fahren nach Russland“, sagte Torschütze Prijovic.