„Fohlen“ bei der EM Sommer überragt bei Schweizer Sieg – Jetzt beginnt das große Zittern

Special | Baku · Die Schweizer Nationalmannschaft hat das dritte Gruppenspiel gegen die Türkei gewonnen. Aufgrund des schlechteren Torverhältnisses gegenüber den Walisern, müssen die Eidgenossen auf Schützenhilfe hoffen.

Yann Sommer hielt den Schweizer Sieg fest.

Foto: dpa/Jean-Christophe Bott

Auf Borussia Mönchengladbachs Torwart Yann Sommer war wieder einmal Verlass. Der frischgebackene zweifache Vater lieferte ein starkes Spiel ab und war maßgeblich am Schweizer 3:1-Sieg gegen die Türkei beteiligt. Die türkische Mannschaft hatte die ersten beiden Spiele verloren und stand mit dem Rücken zur Wand. In der Anfangsphase legten die Türken alles in die Waagschale, um die Minimalchance aufs Weiterkommen zu nutzen.

 Der ehemalige Düsseldorfer Kaan Ayhan hatte die erste Riesenchance im Spiel. Yann Sommer konnte den Schuss mit einer Flugeinlage abwehren. Auf der anderen Seite gingen die Schweizer durch den ehemaligen Bundesliga-Stürmer Haris Seferović in Führung.

 Die Türken ließen sich davon nicht aus dem Tritt bringen und kamen durch Mert Müldür zu einer weiteren Top-Chance. Wieder war Sommer zur Stelle. In die türkische Drangphase hinein erzielte Xherdan Shaqiri mit einem sehenswerten Distanzschuss das 2:0. Er wurde zuvor bereits mehrfach von Gladbach-Stürmer Breel Embolo in Szene gesetzt, traf das Tor aber nicht. Embolo brillierte im Schweizer Angriff mit seiner Physis, schirmte viele Bälle ab und kreierte einige Angriffe. Auch wenn ihm kein Tor gelang, war er neben Sommer und Shaqiri der beste Schweizer.

 Nach dem deutlichen 0:3 gegen Italien hagelte es Kritik in den Schweizer Medien. Dort wurden der Mannschaft fehlender Teamgeist und Motivation vorgeworfen. „Der Druck vor dem Spiel gegen die Türkei war sehr groß. Wir hatten im Mannschaftsrat ein gutes und sehr offenes Gespräch. Wir haben darüber geredet, was uns in den vergangenen Jahren stark gemacht: die Einheit. Diese Einheit bildeten wir vor allem gegen Italien leider nicht. Doch heute gegen die Türkei haben wir gesehen, dass in dieser Mannschaft Charakter steckt.“, erklärte Ex-Gladbach Star und Kapitän Granit Xhaka nach dem Spiel.

 Von fehlendem Spirit und Kampfgeist war gegen die Türken nichts zu spüren, sodass am Ende ein souveränes 3:1 für die Eidgenossen auf der Anzeigetafel stand. Da die Waliser im Parallelspiel aber nur 1:0 gegen Italien verloren haben, sind die Schweizer auf dem dritten Platz in der Tabelle und müssen um das Achtelfinale zittern. Da die vier besten Gruppendritten weiterkommen, müssen die Schweizer aus dem Hotel heraus die nächsten drei Tage verfolgen und abwarten, ob es am Ende für die K.o.-Runde reicht.