Gruppe C Nordirland hat die besten Fans - und den Will Griggs-Song (mit Videos)

Nordirlands Schlachtenbummler tun dem Turnier der Misstöne gut

„Wir haben die besten Fans der Welt“, schwärmt Nordirlands Torwart Michael McGovern.

Foto: Christian Charisius

Paris. Die ersten deutschen Schlachtenbummler marschieren schon bierselig in Richtung Metrostation Porte Saint-Cloude, Mesut Özil wird in den Katakomben gerade als „Man of the Match“ ausgezeichnet und sie singen immer noch inbrünstig. 20 Minuten nach dem Abpfiff.

„Wir haben die besten Fans der Welt“, schwärmt Torwart Michael McGovern, der beste nordirische Spieler an diesem stimmungsvollen Fußballabend im Pariser Prinzenparkstadion. Die Zuschauer in den grünen Hemden und der überragende Schlussmann des schottischen Erstligisten Hamilton Academical haben sogar dem Weltmeister die Show gestohlen. Trotz der 0:1-Niederlage, die sich am Ende des Tages noch als Sieg erweisen sollte. Dank des guten Torverhältnisses qualifizierten sich die tapferen Briten als einer der vier besten Gruppendritten wie die deutsche Elf fürs Achtelfinale. Ihre Anhänger sind längst titelreif. 12000 Schlachtenbummler begleiten den Weltranglisten-25. in Frankreich. Ein Zehntel der Bevölkerung. „Es wäre schwer für uns, acht Millionen Menschen zu mobilisieren“, stellt Mats Hummels anschaulich dar, welchen Rückhalt im Land der Gegner genießt. Der Noch-Dortmunder hat sich schon im Vorfeld der Partie als Fan der Nordirland-Fans geoutet. Und mancher Zuschauer im weißen Trikot mit dem Adler und den vier Sternen auf der Brust, stimmt während der spannungsfreien, aber unterhaltsamen 90 Minuten in die Lieder des Gegners mit ein. Dagegen klingen das „Sieg, Sieg“ oder „Die Nummer eins der Welt sind wir“ eher tumb.

Ob Deutschland stürmt, gerade eine seiner vielen Chancen auslässt oder durch Mario Gomez in der 30. Minute trifft: Die Nordiren singen. Am liebsten und immer wieder ihre Hymne auf den Stürmer von Wigan Athletics, der auch gegen Deutschland auf der Bank bleibt: „Will Grigg's on fire“ nach der Melodie des 90er-Jahre-Hits „Freed from desire“ der italienischen Sängerin Gala.

„Meine Mannschaft hat großartig verteidigt“, schwärmt Trainer Michael O'Neill in den Katakomben der Heimarena von Paris Saint-Germain. „Und unsere Fans waren unglaublich“, lobt der Coach seinen „zwölften Mann“. „Hoffentlich werden sie hier weiter singen“, sagt der 46-Jährige, der in diesem Moment noch nicht wissen kann, dass seine „grün und weiße Armee“ ins Achtelfinale einzieht. Die besten Fans der Welt werden weiter singen und diesem Turnier der vielen Misstöne guttun.