Ukraine: Rassistische Fans „Einzeltäter“

Kiew (dpa) - In der Diskussion um fremdenfeindliche Fußballfans in den Gastgeberländern der Europameisterschaft hat der ukrainische Präsident Viktor Janukowitsch von „Einzeltätern“ gesprochen.

Gewaltbereite Fans seien den Behörden der Ex-Sowjetrepublik bekannt, sagte Janukowitsch eine Woche vor Beginn der EM. „Wir haben die Hooligans unter Kontrolle.“ In ukrainischen Fußballstadien sei Rassismus allgemein kein gravierendes Problem, betonte der Staatschef. „Die Ukraine - wenn man sie mit anderen Ländern vergleicht - hat wahrscheinlich die geringste Zahl an diesen Leuten.“

Spieler und Fans der Teams aus England und Frankreich, die beide ihre EM-Gruppenspiele in der Ukraine austragen, hatten sich beunruhigt gezeigt von TV-Berichten über Rassismus in der Ex-Sowjetrepublik. Wie die Führung in Kiew hatte auch die Regierung des EM-Co-Gastgeberlandes Polen mitgeteilt, dass Fremdenfeindlichkeit hart bestraft werde.

Der ukrainische Vizeregierungschef Boris Kolesnikow wies unterdessen die Kritik an zu hohen Hotelpreisen während der EM zurück. Solche Steigerungen seien international nichts Ungewöhnliches, sagte Kolesnikow. „In München kostet ein Zimmer normalerweise 300 Euro, jedoch verlangten dort Hotels beim jüngsten Champions-League-Finale 3000 Euro! Niemand fährt danach zur Bundeskanzlerin und sagt: "Das ist aber teuer"!“