#Euro2016 Zwei Dutzend deutsche Hooligans haben Ausreiseverbot

Berlin (dpa) - Die deutschen Behörden haben zwei Dutzend gewaltbereiten Hooligans die Ausreise zur Fußball-EM verboten. Ein weiteres Dutzend gewaltbereiter Fans habe Meldeauflagen bekommen und dürfe bestimmte Gebiete nicht verlassen.

Foto: dpa

Dies teilte eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums mit.

Auch mit Blick auf das Spiel der deutschen und polnischen Nationalmannschaften am Donnerstagabend könne die Polizei noch weitere Hooligans direkt an der Grenze an der Ausreise hindern. Zudem seien mehr als 600 Gefährder von den Behörden angesprochen worden, sagte die Ministeriumssprecherin. Bereits vor Beginn der Spiele habe man den französischen Behörden die Namen von 2500 gewaltbereiten Hooligans aus der deutschen Datei „Gewalttäter Sport“ übermittelt.

Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) befürwortete angesichts der Übergriffe von Hooligans bei der Fußball-EM eine „starke Antwort des Rechtsstaats“. Diese Antwort werde in Frankreich gegeben, sagte de Maizière in Paris. „Ich bin voller Respekt für Schnellverfahren der Justiz“, fügte er mit Blick auf erste Verurteilungen nach den Krawallen in Marseille am Wochenende hinzu.

Es sei „empörend, wenn Menschen unter Berufung auf den Begriff Fans nichts weiter im Sinn haben als andere zu schlagen, zu treten, zu malträtieren“. Die Zusammenarbeit mit Frankreich sei auch zur Abwehr von Hooligans sehr eng. „Wir haben Gefährder übermittelt und wir werden alles dafür tun, damit Fußball im Mittelpunkt steht und nicht die Sicherheit bei dieser Europameisterschaft.“

De Maizières französischer Amtskollegen Bernard Cazeneuve verwies darauf, dass bei der Europameisterschaft bisher mehr als ein Dutzend Spiele ohne Zwischenfälle verlaufen seien. Nur in Marseille habe es am Samstag bei der Partie England-Russland Probleme gegeben.

Die beiden Minister trafen in Paris auch mit Polizisten eines internationalen Koordinationszentrums im Kampf gegen Hooligans zusammen. Insgesamt unterstützen rund 180 internationale Polizisten ihre französischen Kollegen während der Fußball-Europameisterschaft. Die Verbindungsbeamten sollen helfen, mögliche Gewalttäter zu erkennen und den Informationsaustausch mit ihren Heimatländern sicherstellen. Aus Deutschland sind zwölf Beamte im Einsatz.