Fortuna Düsseldorf 0:1 gegen Karlsruhe - Fortuna rutscht weiter ab

Den Düsseldorfern fehlt über weite Strecken die Risikobereitschaft in der Offensive. Der einzige Fehler in der Defensive führt wieder einmal zum entscheidenden Gegentreffer.

Kerem Demirbay (r) und der Karlsruher Manuel Gulde. Demirbay traf nach einer Viertelstunde den Pfosten. Viel mehr war nicht drin für Fortuna.

Foto: Roland Weihrauch

Düsseldorf. Die Abstiegssorgen bei Fortuna Düsseldorf werden größer und größer. Am Freitagabend verlor der Fußball-Zweitligist nach einer insgesamt dürftigen Vorstellung gegen den Karlsruher SC mit 0:1 (0:0) und steht nach dem Sieg des TSV 1860 München über den SV Sandhausen (3:2) in der Tabelle nur noch auf Rang 16, dem Relegationsplatz. Es war die dritte Niederlage innerhalb der vergangenen sieben Tage.

Axel Bellinghausen (l) und Christopher Avevor und der Karlsruher Ylli Sallahi (r) im Kampf um den Ball.

Foto: Roland Weihrauch

Trainer Marco Kurz konnte gegen den KSC wieder auf Alexander Madlung zurückgreifen, der ebenso wie Christopher Avevor in die Startelf zurückkehrte. Etwas überraschend durfte zudem Charis Mavrias von Beginn an. Der Grieche vertrat Sercan Sararer, der aufgrund einer Oberschenkelverletzung kurzfristig passen musste. Und die Fortuna begann auf dem schwer zu bespielenden Rasen, der eher eine Mischung aus Acker und Flickenteppich darstellte, ordentlich. Demirbay, Herz und Hirn der Fortuna-Offensive, traf nach einer Viertelstunde den Pfosten, nachdem sich die HSV-Leihgabe und Ihlas Bebou im Zentrum des Sechzehnmeterraumes zuvor noch gegenseitig behindert hatten.

Fortuna verliert 0:1 gegen Karlsruhe
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Gefährliche Strafraumszenen blieben ansonsten Mangelware. Die von Markus Kauczinski trainierten Gäste vermittelten in der ersten Hälfte nicht den Eindruck, gegen eine alles andere als furchteinflößend auftretende Fortuna ernsthaft drei Punkte mitnehmen zu wollen. Die Viererkette mit Julian Schauerte, Karim Haggui, Axel Bellinghausen und Rückkehrer Madlung hatte wenig zu tun.

An der zweiten und letzten gefährlichen Szene der ersten Hälfte war Stürmer Nikola Djurdjic maßgeblich beteiligt. Nach guter Flanke von Bebou brachte der Serbe seinen Kopfball aus drei Metern nicht im Tor unter, sondern köpfte KSC-Torhüter René Vollath an (43.). Ansonsten war Djurdjic wie bereits gegen Bochum am Dienstag praktisch nicht zu sehen.

Die zweite Hälfte begann, wie die erste aufgehört hatte — mit viel Stückwerk und Fehlpässen auf beiden Seiten. Dann aber gab es den nächsten Aufreger im Strafraum der Badener. Djurdjic (54.) war nach Hereingabe von Bellinghausen zu Boden gegangen. Schiedsrichter Peter Sippel verweigerte der Fortuna jedoch den Elfmeter.

Einsatz und Wille waren den Düsseldorfern nicht abzusprechen. Auch den rot-weißen Anhängern unter den 22861 Zuschauern nicht, die ihre Mannschaft immer wieder lautstark unterstützten. Gegen einen harmlosen KSC fehlte es bei der Fortuna aber entscheidend an der Risikobereitschaft und verständlicherweise an spielerischer Leichtigkeit. Vielleicht wollte Trainer Marco Kurz den einen Punkt nicht riskieren und verzichtete im Verlauf des zweiten Durchgangs deshalb auf eine zweite Sturmspitze neben dem wieder einmal unauffälligen Djurdjic.

Eine Viertelstunde vor dem Ende kam es dann so, wie es in dieser Saison häufiger kommt. Die Fortuna passt einmal nicht auf und der Gegner bestraft dies eiskalt. Hiroki Yamada traf nach Vorarbeit von Dimitris Diamantakos zum Siegtreffer für die Karlsruher. In der Schlussphase warf die Fortuna noch einmal alles nach vorne, doch der eingewechselte Didier Ya Konan (86./87.) vergab die letzten Gelegenheiten zum Ausgleich.