Fortuna Düsseldorf Gegen Bochum ist Fortunas Einstellung wichtiger als die Aufstellung

Marco Kurz appelliert an seine Spieler, am Dienstag gegen Bochum noch eine Schippe draufzulegen.

Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Marco Kurz stellt sich schützend vor seine Spieler. Der Trainer von Fortuna Düsseldorf will vor dem heutigen Zweitliga-Spiel gegen den VfL Bochum (17.30 Uhr/Arena) eine Personaldiskussion gar nicht aufkommen lassen. Es bleibt einfach keine Zeit, um Defizite aufzuarbeiten. Dazu reicht ein einzelnes Gespräch nicht. „Ich warne davor, einen Spieler zum Sündenbock zu machen. Außer bei Rensing war das von allen zu wenig“, sagte Marco Kurz, der damit vor allem Julian Koch, Christian Strohdiek und Joel Pohjanpalo aus dem Feuer nehmen wollte, die jeweils einen Treffer beim 2:3 in München am Samstag mehr oder weniger verschuldet hatten. Das gilt auch für Charis Mavrias, dem der Trainer ein hohes Laufpensum im Dienste der Mannschaft attestierte.

„Spiele verlieren wir nicht als einzelne Akteure, sondern als Mannschaft“, erklärte Kurz weiter, der aber nicht von den Schwächen innerhalb der 90 Minuten ablenken wollte: „Natürlich müssen alle ein Schippe drauflegen.“ Gerade gegen Bochum will die Mannschaft möglichst an die gute Leistung im Hinspiel anknüpfen, als die Fortuna beim 1:1 einen mehr als verdienten Punkt aus dem Ruhrstadion entführte.

Doch zurück will der neue Trainer eigentlich überhaupt nicht schauen. „Die Mannschaft war sehr kritisch und verärgert über die erst Hälfte in München“, sagte Fortunas Cheftrainer. „Aber wir müssen uns jetzt ganz auf die Begegnung, die vor uns liegt, konzentrieren.“ Das heißt auch, dass das nächste Spiel gegen Karlsruhe, das bereits am Freitag (18.30 Uhr) in der Arena ansteht, keinerlei Auswirkung auf personelle Überlegungen haben wird. Kurz will mit der vermeintlich stärksten Mannschaft am Dienstag gegen Bochum antreten. Dann sollte auch Axel Bellinghausen wieder auf seine Position als Außenverteidiger zurückkehren.

Fraglich ist bislang nur der Einsatz von Alexander Madlung, der sich mit Rückenproblemen rumschlägt. „Das wird knapp“, sagt Kurz. Der Ex-Frankfurter war in München vorzeitig ausgewechselt worden, weil Muskeln im Rücken wegen einer Fehlstellung zugemacht hätten. So erklärte es der Trainer. Erster Ersatzmann für Madlung wäre erneut Christian Strohdiek.

Dass seine Mannschaft mit zwei Spitzen wie im zweiten Durchgang im Spiel bei den Münchner Löwen auflaufen wird, bezeichnete Kurz zwar nicht als unmöglich, ließ aber durchklingen, dass er großen Respekt vor dem Angriffsspiel der Westfalen hat und deswegen wohl eher das Mittelfeld verstärken wird. Ohnehin sei für den Spielausgang aus der Sicht von Fortunas Trainer nicht das System, sondern die innere Einstellung und die Kampfbereitschaft jedes Einzelnen entscheidend.

„Die Bochumer sind sehr spielstark, sind immer um eine spielerische Lösung bedacht. Sie befinden sich derzeit auch in einer sehr guten Verfassung“, sagte Kurz. „Wir wollen dieses Team, das sich durchaus noch Hoffnungen auf den Aufstieg machen kann, über 90 Minuten richtig beschäftigen.“

Voll konzentriert muss Fortuna dafür sein. „Wer bereits nach zwei Minuten zwei Chancen des Gegners zugelassen hat, der kann das nicht so einfach abschütteln“, sagt Fortunas Trainer, der dafür sorgen will, dass seine Spieler diesmal von Beginn an alles geben und nicht erneut die ersten 45 Minuten komplett verschlafen.