Fortuna Düsseldorf 0:3-Niederlage: Lambertz-Rückkehr ist Fortunas Abend zum Vergessen

Das Wiedersehen mit dem langjährigen Kapitän ist das einzig Schöne für die Düsseldorfer. Beim 0:3 gegen Dynamo Dresden gelingt den Rot-Weißen so gut wie nichts.

Taylan Duman gab sein Debut im defensiven Mittelfeld.

Taylan Duman gab sein Debut im defensiven Mittelfeld.

Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Freundschaft und langjährige Verbundenheit sind etwas Schönes. Im knallharten Geschäft Profi-Fußball finden sich diese Attribute in diesen Zeiten, in denen dem Profit und Erfolg alles unterstellt ist, nur noch selten. Doch wenn ein Spieler zwölf Jahre bei einem Verein gespielt hat, dann lässt sich dies unter keinen Umständen ausblenden. So wie bei Andreas Lambertz, den sie in Düsseldorf einst Lumpi tauften. Der 12. Spieltag in der 2. Fußball-Bundesliga führte den „verlorenen Sohn“, inzwischen im Trikot von Dynamo Dresden unterwegs, wieder mit seiner alten Liebe Fortuna Düsseldorf zusammen.

Am Ende von durchschnittlichen 90 Minuten hatte Lumpi viel zu lachen, sein alter Club nach der klaren und verdienten 0:3 (0:2)-Niederlage vor 31.167 Zuschauern nicht. Für die Fortuna war es die dritte Saisonniederlage und das nach vier Zweitligaspielen erstmals wieder eine Partie ohne Punkte.

Fortuna verliert verdient 0:3 gegen Dresden
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Fortuna verliert verdient 0:3 gegen Dresden

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Gerade einmal 25 Sekunden war die Begegnung zwischen dem Tabellenfünften aus dem Rheinland und dem Achten aus Sachsen alt, als Niklas Hauptmann völlig ungestört von der kompletten Fortuna-Abwehr schießen und Michael Rensing im Tor der Düsseldorfer überwinden konnte. Freundschaft hin oder her — Geschenke lehnt man eben nicht ab, wie im Falle von Hauptmann.

Die Fortuna, bei der Taylan Duman im defensiven Mittelfeld sein Zweitliga-Debüt gab, benötigte einige Minuten, um sich von dem frühen Schock zu erholen. Nach 17 Minuten gab Ihlas Bebou den ersten Schuss auf das Dresdner Tor ab, Gefahr ging von der bis dahin besten Offensivaktion der Mannschaft von Trainer Friedhelm Funkel nicht aus. Stattdessen bestraften die Gäste die nächste Unaufmerksamkeit auf Seiten der Fortuna mit dem 2:0 durch Akaki Gogias Distanzschuss nach 26 Minuten.

Hätte Dresdens Erich Berko wenige Sekunden später etwas genauer gezielt, zur Halbzeitpause wäre wohl bereits alles entschieden gewesen. So blieb den Anhängern der Fortuna die Hoffnung auf den zweiten Durchgang, in dem offensiv wie defensiv vieles besser werden musste.

Doch der bärenstarke Gogia schloss bereits den ersten guten Konter der Sachsen nach dem Seitenwechsel zum 3:0 (50.) ab und erstickte jedwede Hoffnung der Fortuna auf eine Wende im Keim. Das Bemühen war den Gastgebern auch in diesem Spiel nicht abzusprechen, ohne den verletzten Marcel Sobottka sowie den gesperrten Kaan Ayhan fehlte im Mittelfeld jedoch die notwendige Struktur und Spielübersicht.

Und als würde an diesem Abend nicht eh bereits alles gegen sein Team laufen, musste Funkel gleich zweimal außerplanmäßig wechseln. Zur zweiten Hälfte blieb Lukas Schmitz mit einer Verletzung im linken Oberschenkel in der Kabine, für ihn kam Anderson Lucoqui. Auch Taylan Duman musste später angeschlagen runter. Der Debütant wurde durch Arianit Ferati ersetzt.

Dresden spielte die verbleibenden 40 Minuten nach Gogias zweitem Treffer souverän herunter — auch wenn die Hausherren noch zu zwei guten Möglichkeiten kamen — und zog mit dem Erfolg nach Punkten (19) in der Tabelle mit der Fortuna gleich. Die Düsseldorfer werden darauf hoffen, nach der anstehenden Länderspielpause einige Namen von der aktuell viel zu langen Verletztenliste streichen zu können. Das Wiedersehen mit Lambertz war an diesem Freitagabend das einzig Schöne — der Rest war irgendwie zum Vergessen.