Fortuna Düsseldorf 0:3-Niederlage: Frühes Gegentor schockt Fortuna
Das 0:1 nach 25 Sekunden lähmt die Mannschaft. Dresden gewinnt verdient mit 3:0.
Düsseldorf. Mit einer hoch verdienten Niederlage endete für Fortuna Düsseldorf das Wiedersehen mit Andreas „Lumpi“ Lambertz. Zu keiner Phase konnte die ersatzgeschwächte Mannschaft von Trainer Friedhelm Funkel an die gute (Defensiv-)Leistung vom 1:0-Auswärtssieg in Berlin am vergangenen Wochenende anknüpfen. Am Ende stand es gegen Dynamo Dresden 0:3 (0:2).
Selten war es so schwer, eine Aufstellung vorherzusehen wie vor diesem Spiel. Und Funkel überraschte dann auch mit einer Personalie, die großes Vertrauen in die Fähigkeiten von Taylan Duman ausdrückt. Und der erst 19 Jahre alte Mittelfeldspieler wurde damit indirekt auch Alexander Madlung vorgezogen, der nicht in der Startelf stand. Fortunas Trainerteam blieb damit bei der gewohnten Viererkette und vertraute auf die beiden Innenverteidiger, die in Berlin so sicher gewirkt und kein Gegentor zugelassen hatten. Auch das darf Robin Bormuth als großes Kompliment verstehen, wobei es keine Zweifel daran gegeben hatte, dass Kevin Akpoguma als Abwehrchef auflief.
Doch das half auch nicht weiter. Denn was in Berlin über die gesamten 90 Minuten plus Nachspielzeit gehalten hatte, fiel Freitag mit dem ersten Dresdner Angriff in sich zusammen. Bevor sich die Platzherren auf ihre neue Formation eingestellt hatten, stand es aus Fortuna-Sicht bereits 0:1. Diesen Schockmoment steckte die Mannschaft im gesamten Spielverlauf nicht mehr weg.
„Das war das schlimmste Start, den man sich vorstellen kann“, sagte Axel Bellinghausen in der Pause. Und viel besser ging es auch nicht weiter, weil der umformierten Mannschaft die Automatismen Defensive wie Offensive fehlten. Zudem hatten die früh attackierenden Gäste immer wieder Zeit, sich zu formieren, weil die Angriffe der Gastgeber viel zu langsam und kompliziert vorgetragen wurden. Das Durchsetzungsvermögen gegen robuste Gegenspieler, die clever agierten und die kleinen Fehler der Fortuna sehr gut nutzten, fehlte fast völlig. So kam Dynamo nach einem ballverlust von Ihlas Bebou auch leicht zum 2:0, als Gogia (26.) sich bei seinem Schuss nahezu unbehindert die Ecke aussuchen konnte.
Zur Pause musste Lukas Schmitz mit einer Oberschenkel-Verletzung passen, Anderson Lucoqui kam für ihn. Eine weitere Umstellung, die nicht zur Sicherheit des Abwehrverbundes beitrug. Von Kompaktheit und Stabilität war weiterhin wenig zu sehen. Das zeigte sich auch beim Konter, der früh in der zweiten Hälfte zum 0:3 (50.) führte. Fortunas Abwehr ließ sich ohne große Gegenwehr ausspielen.
Nachdem Funkel auch den verletzten Taylan Duman hatte auswechseln müssen, war klar, dass es keine Aufholjagd um jeden Preis mehr geben würde. Es klappte wenig, und das große Aufbäumen fand nicht statt, dazu fehlte nicht nur das nötige Engagement, sondern auch spielerische Klasse und Ideen. Fortuna kann auf Spieler wie Kaan Ayhan, Axel Bellinghausen, Marcel Sobotka und Oliver eben nicht einfach verzichten, und auch ein Alex Madlung ist nicht so leicht zu ersetzen.
Wie wichtig ein funktionierendes System, eine eingespielte Mannschaft und eine klare Aufgabenverteilung sind, zeigten die Dresdner, die noch nicht einmal glänzen mussten, um das Spiel zu kontrollieren und locker zu gewinnen.