1:1 — Giefer greift vorbei
Nach dem 1:1 gegen den FSV Mainz versucht Fortuna-Manager Werner, seinen Torwart zu schützen.
Düsseldorf. Wolf Werner hat wirklich viel, wenn nicht alles erlebt im Fußball, aufregen aber kann sich der 71 Jahre alte Manager von Fußball-Erstligist Fortuna Düsseldorf noch immer.
Wenige Minuten nach dem 1:1 (1:1) im Bundesliga-Heimspiel gegen den FSV Mainz, bei dem ein Aussetzer von Fortuna-Torwart Fabian Giefer den Gegentreffer begünstigt hatte, ließ Werner Luft ab.
„Der Junge hat eine herausragende Hinrunde gespielt, jetzt wird er jede Woche und von allen Seiten verrückt gemacht. Er soll mal in die Nationalelf, dann nächste Saison bei Schalke Champions League spielen. Das sind junge Kerle“, schimpfte Werner in sachlichem, aber bestimmtem Ton, und folgerte: „Und die können damit anscheinend nicht umgehen.“
Giefer hatte eine eher harmlose Flanke von Marco Caligiuri nicht zu greifen bekommen, der Mainzer Stürmer Ivan Klasnic bedankte sich bei seinem ersten Einsatz von Beginn an für Mainz mit seinem ersten Tor.
Es war das 1:1 (41.) — und es war der inzwischen vierte Gegentreffer in der Rückrunde, an dem Giefer sich nicht schuldlos erklären konnte. Auch wenn er beschwichtigte: „Das ist ein Ball oben in einer Region, an den andere gar nicht drankommen. Ich versuche es, komme nicht voll hin. Das war sicher unglücklich.“
Freilich: Derselbe Giefer parierte nach der Pause einen Schuss von Caligiuri glänzend und rehabilitierte sich (57.). „Wir reißen hier keinem den Kopf ab“, sagte Trainer Norbert Meier nach dem wenig schönen, aber anstrengenden Spiel.
Diese Form der Rücksicht galt auch für den Düsseldorfer Axel Bellinghausen, der eine enorm engagierte und laufstarke Leistung mit zwei markanten Schönheitsfehlern befleckte.
Erst traf er nach einem Konter allein vor Torwart Christian Wetklo nur den Außenpfosten, dann patzte er beim Gegentreffer, als er Caliguiri flanken ließ. „Ich bekomme nicht den frühen Stich, dann verliere ich das Laufduell“, ärgerte sich Bellinghausen, nahm den Punkt aber mit. „Uns hilft jeder Punkt, der kann noch etwas wert sein.“
Der Mainzer Trainer Thomas Tuchel hatte schon vor dem Spiel keine glänzende Laune. „Ich habe schon erwartet, dass nach unserer Pokal-Pleite gegen Freiburg heute nichts wird. Dann bekommen wir noch nach sechs Minuten ein Eigentor. Es war ein zähes Spiel. Und unter diesen Umständen kann ich mit dem 1:1 bestens leben.“