Bei Fortuna ist eine Stelle frei

Trainer Norbert Meier überlegt, wen er in Stuttgart als Rechtsverteidiger auflaufen lässt.

Düsseldorf. Würden Fußballklubs freie Stellen öffentlich ausschreiben, würde sich die Anzeige von Drittligist Fortuna Düsseldorf sicher so oder so ähnlich lesen:

"Ambitionierter Drittliga-Verein sucht mangels finanzieller Mittel Rechtsverteidiger aus den eigenen Reihen. Grundvoraussetzungen sind Ruhe, Übersicht und nach Möglichkeit auch Offensivdrang. Interessenten melden sich bitte bei Norbert Meier."

Mindestens fünf Bewerber hat der Trainer schon auf dem Zettel. Der erste ist Hamza Cakir (22) ist der erste Kandidat. Beim 1:4 gegen den SC Paderborn spielte der gelernte Innenverteidiger nur eine Halbzeit, blieb nach 45 Minuten rotgefährdet in der Kabine.

"Gegen Paderborn war es für ihn nicht einfach, da Andreas Lambertz vor ihm nicht ins Spiel fand", sagt Meier, der in den Video-Analysen der Auftakt-Niederlage das Abwehrverhalten der gesamten Mannschaft bemängelte. "Aber Hamza ist ganz wichtig und wird das noch zeigen."

Nach der Pause durfte sich dann Henri Heeren auf der rechten Abwehrseite versuchen. Der 33-Jährige ist allerdings ein Linksverteidiger. "Er kann es mit beiden Füßen und ist sehr erfahren", stellt Meier die Vorzüge des Niederländers heraus. Doch auch Heeren konnte gegen Paderborn nicht die nötige Stabilität geben.

Nummer drei im Reigen der Bewerber ist Ahmet Cebe, der zum Ende der vergangenen Saison schon als offensiv ausgelegter Rechtsverteidiger zu überzeugen wusste. Doch den 25-Jährigen wird Meier morgen gegen die Stuttgarter Kickers sicher nicht in die Abwehr zurückbeordern.

"Er wäre im Moment auf dieser Position verschenkt, auch wenn er es in der vergangenen Saison sehr gut gespielt hat", so Meier, der hofft, dass Cebe Tore schießt, statt sie zu verhindern.

Womit wir auch schon bei Interessent Nummer vier wären: Oliver Hampel, der das Debakel gegen Paderborn von der Bank mitansehen musste. Der 23-Jährige ist zwar gelernter Mittelfeldspieler, füllte in Testspielen aber auch schon die zu besetzende Rolle aus.

Er ist eigentlich auf jeder Position einzusetzen. "Was Trainingseifer und Fleiß betrifft, geht Oli Hampel immer vorne weg. Da ist er ein absoluter Profi. Er ist eben ein Allrounder. Das kann ein Vor- aber auch ein Nachteil sein", sagt Meier. Ein zweifelhaftes Lob.

Schließlich wäre da noch Johannes Walbaum. Eigentlich für die zweite Mannschaft verpflichtet, hat er sich in der Vorbereitung in den Drittliga-Kader gespielt. Er hat in Testspielen überzeugt. Sein Manko: Er ist noch unerfahren.

Meier hat also die Qual der Wahl und ein entscheidendes Problem: "Ich habe viele Alternativen, aber keinen gelernten Rechtsverteidiger."