Saisoneröffnung: Fußball-Profis zum Anfassen am Flinger Broich

Ein guter Tag für Autogrammjäger. Fans ärgern sich über Eintrittspreise beim Koblenz-Spiel.

Düsseldorf. Axel Lawarée war ganz früh da. Ebenso wie etwa 100 neugierige Fans, die bereits um 14 Uhr zur Saisoneröffnung vor den Stadiontoren standen.

Knapp eine Stunde vor dem eigentlichen Treffpunkt der Fortuna-Spieler schlenderte der Stürmer über den Kunstrasenplatz hinter der Tribüne des Paul-Janes-Stadions. Vorbei an Fußball-Rad, Torwandschießen und Hüpfburg.

An seiner Seite Sohn Lucas. Der Zehnjährige ist das älteste von drei Kindern des Belgiers. "Das ist schließlich ein Familiennachmittag hier", sagte Lawarée grinsend.

Viel Zeit zum Genießen hatte er allerdings nicht: Sobald ihn jemand erkannt hatte, bildete sich eine Traube von Autogrammjägern um den Fußballer. Ähnlich wie bei seinen Kollegen. Fußball-Profis zum Anfassen.

Das nutzte auch der dreijährige Philip aus, der ältere Sohn von Fortunas Aufsichtsrats-Chef Reinhold Ernst. Während die Mutter mit Moritz (anderthalb) noch auf dem Weg war, sammelte der Rotschopf auf einem kleinen EM-Ball Autogramme. Seine Lieblingsspieler? "Cebe und Lumpi" - Ahmet Cebe und Andreas Lambertz. Und warum? "Weil sie gut sind."

Dagegen machten sich Holger von Wiecki (33) und seine Kollegen andere Gedanken: "Für die Fans wäre es schön gewesen, die Veranstaltung und das Testspiel komplett bei freiem Eintritt erleben zu dürfen." Der Fußball-Park war zwar frei zugänglich, für das Testspiel gegen den TuS Koblenz mussten acht (ermäßigt) und zehn Euro für Sitzplätze sowie drei und fünf für Stehplätze gezahlt werden.

"Der Verein kann nicht immer nur unser Geld fordern, sondern sollte auch mal was zurückgeben", sagten Alexander Putzer (31) und Peter Ribaric (32), der mit Sohn Maximilian (6) gekommen war. Schließlich seien auch in der Arena die Preise um 18 bis 40 Prozent erhöht worden.

Frank Fischer (37) hatte dagegen Verständnis: "Dem Verein bleibt bei Schulden von einer Million Euro gegenüber der Arena ja gar nichts anderes übrig, als die Preise zu erhöhen."

Dass die Saisoneröffnung in eher beschaulich-provinzieller Atmosphäre am Flinger Broich stattfand, kam gut an. "Es ist klein und fein und für uns einfacher zu handhaben", erklärte Fortunas Finanzvorstand Werner Sesterhenn. "Schließlich würde es uns an der Arena deutlich mehr kosten." Dann müssten die Fans noch tiefer in die Tasche greifen.

Axel Lawarée musste selbstverständlich nichts zahlen. Schließlich gehörte er zu den Hauptdarstellern des Nachmittags, an dem einer der Regenschauer rund 1500 Zuschauer zum Spiel gegen Koblenz (1:0) auf die Tribünen trieb. Und anschließend musste Lawarée mit den Kollegen noch haufenweise Autogramme schreiben, ehe es zum Feiern auf die Kirmes am Rhein ging.