Ex-Fortune Petr Rada ist Nationaltrainer

Der 49-jährige Ex-Fortune hat die Nationalmannschaft von Tschechien übernommen.

Düsseldorf. Petr Rada ist neuer Trainer der tschechischen Fußball-Nationalmannschaft und damit Nachfolger von Karel Brückner. Der 49-jährige, ehemalige Bundesliga-Profi von Fortuna Düsseldorf, der zuletzt als Assistent von Brückner gearbeitet hat, sowie Brückners Vorgänger Jozef Chovanec standen am Ende in der engeren Wahl.

Der Verband entschied schließlich mit 9:2 Stimmen für Rada, der sein Debüt auf der tschechischen Trainerbank am 20. August bei einem Freundschaftsspiel gegen England geben wird.

Herr Rada, darf man gratulieren, oder geht der Stress für Sie jetzt erst richtig los?

Rada: Sie dürfen. Denn die neue Aufgabe ist überaus reizvoll. Schließlich steht die Qualifikation für die Weltmeisterschaft in Südafrika an. Und wir haben nicht gerade eine leichte Gruppe erwischt. Aber ich bin sehr zuversichtlich, dass wir in Südafrika dabei sein werden. Was den Stress angeht, den hatte ich in den vergangenen Wochen. Denn nur einen Tag nach unserer Rückkehr von der EM wartete wieder das Training bei FK Teplice auf mich. So gesehen hatte ich keinen einzigen Tag Urlaub. Ehrlich gesagt, ich bin ganz schon platt.

Da Sie ihren Trainerjob in Teplice aufgeben, haben Sie bis zu Ihrem Debüt im August ja ein paar Wochen Zeit zur Erholung, oder?

Rada: Viel Zeit, um auszuspannen, wird wohl nicht bleiben. Denn ich muss in Teplice ja noch einiges regeln, zudem warten jetzt die PR- und Pressetermine. Außerdem müssen die kommenden Monate mit der Nationalmannschaft geplant und der neue Trainerstab zusammengestellt werden. Aber ein paar Tage werde ich jetzt wohl Urlaub machen können. Das ist auch bitter nötig.

Die Konkurrenz für den Nationaltrainerposten war groß. Selbst Matthias Sammer und Klaus Toppmöller wurden als Kandidaten für die Brückner-Nachfolge gehandelt. Kam daher die Berufung für Sie überraschend?

Rada: Nein, ehrlich gesagt nicht. Denn eigentlich war es am Ende eine Entscheidung zwischen Jozef Chovanec und mir. Denn mir war klar, dass der Verband beispielsweise einen Klaus Toppmöller nicht bezahlen könnte.

Pikant ist, dass Sie vor einigen Jahren bereits bei der Nationalmannschaft der Assistent von eben jenem Jozef Chovanec waren.

Rada: Das ist richtig. Aber wir verstehen uns gut. Deshalb gab es auch jetzt keine Probleme zwischen uns. Die Entscheidung ist mit 9:2 Stimmen für mich ausgefallen sei. Jozef hat mir gleich gratuliert und viel Glück gewünscht. Auch Karel Brückner hat mir wenig später ebenfalls gratuliert.

Stimmt es, dass Sie zwischenzeitlich auch als Trainer von Fortuna Düsseldorf im Gespräch waren?

Rada: Das ist richtig. Auch wenn ich mich bei Fortuna nie beworben habe, wie einige behauptet haben. Tatsache ist, dass mich Paul Jäger ein paar Tage nach der Entlassung von Uwe Weidemann angerufen hat. Danach gab es ein Gespräch mit der Sportlichen Leitung der Fortuna. Ich hätte die Aufgabe auch gerne übernommen, aber dann habe ich vom tschechischen Verband keine Freigabe bekommen, weil ja die Europameisterschaft anstand.

Eine Rückkehr nach Düsseldorf könnte es dennoch geben. Zumindest bei einem Freundschaftsspiel gegen die deutsche Nationalmannschaft in der Arena, oder?

Rada: Da wäre eine feine Sache. Ich komme schließlich immer wieder gerne nach Düsseldorf. Und in der Arena würde ich gerne mal spielen. Da wäre mir dann auch der Gegner egal.