Bekommt Fortuna einen Spieler samt Sponsor?
Clement Halet könnte auch ohne Ablöse kommen, aber wohl nur mit Harald Ostermann.
Düsseldorf. Clement Halet, den Fortuna Düsseldorf lange testete, kann trotz seines Rippenbruchs weiter auf ein Engagement beim Fußball-Drittligisten hoffen. Der Rechtsverteidiger vom 1. FC Saarbrücken, der frühzeitig aus dem Trainingslager in Bitburg abreisen musste, soll seine Verletzung erst einmal im Saarland auskurieren.
"Dann werden wir zusehen, dass das mit Fortuna klappt. Ich bin zuversichtlich. Clement möchte unbedingt nach Düsseldorf", sagt sein Berater Guido Nickolay. "Er hat eine enorme Qualität und diese auch schon in der 2.Liga bewiesen." Auch Fortuna-Manager Wolf Werner bestätigte: "Wir bleiben in Kontakt."
Einen Vorteil hat der 24-jährige Halet trotz seines Vertrages in Saarbrücken bis 2010 gegenüber seinen Mitbewerbern: "Er kann ablösefrei wechseln", sagt Nickolay. Allerdings müsste auch sein Gehalt finanziert werden, und Fortuna ist notorisch knapp bei Kasse.
Bisher sorgte Saarbrückens-Hauptsponsor "Victor’s Residenz Hotels" dafür, dass der Verein Halet monatlich sein Geld überweisen konnte. Dass die Hotelkette im Falle eines Transfers als Geldgeber, beispielsweise mit einer Bandenwerbung, bei Fortuna einsteigt, wollte Nickolay nicht bestätigen: "Selbst wenn es so wäre, ich bin nur für den sportlichen Bereich zuständig."
Fortunas Manager Wolf Werner hält sich bedeckt: "Herr Nickolay hat uns einen Vorschlag unterbreitet, wie der Wechsel realisiert werden könnte. Den werde ich mir genau ansehen. Ich müsste dann noch mit dem Vorstand sprechen."
Dass ein Spieler, der wie Halet nach einem Kreuzbandriss fast ein Jahr nicht mehr gespielt hat und nun mit einer gebrochenen Rippe erneut ausfällt, weiter so hoch gehandelt wird, lässt auch andere Vermutungen zu: Will Fortuna mit einer Verpflichtung Halets einen weiteren Sponsor binden?
Fest steht: Die Victor’s Hotelkette des ehemaligen FCS-Präsidenten Hartmut Ostermann sucht neue werbewirksame Partner, nachdem Saarbrücken in die Bedeutungslosigkeit der Oberliga abgestiegen ist. So stieg das Unternehmen vergangenes Jahr beim Zweitligisten Wehen-Wiesbaden ein. Fortuna wäre für Victor’s dank Tradition und größerem Fan-Potenzial natürlich interessanter. Vor allem, da ein Engagement beim Zweitligisten 1.FC Kaiserslautern im Frühjahr mit der Entlassung des Ostermann-Intimus’ Fritz Fuchs als FCK-Sportdirektor scheiterte.
Ostermann, der den 1.FC Saarbrücken über Jahre nach Gutsherren-Art führte, ist allerdings mit Vorsicht zu genießen. Ob bei seiner ersten Station beim FC Homburg, in Saarbrücken oder in Wehen: Er installierte stets seine Getreuen in wichtigen Vereinspositionen, und für sein Geld verlangt er Mitspracherecht. Zudem saß der 56-Jährige 2002 wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung und Veruntreuung in Untersuchungshaft. Das Verfahren wurde später eingestellt.