Büskens: Der richtige Mann

Die Fortuna bekommt ihren Wunschkandidaten. Mike Büskens ist der passende Trainer zum passenden Zeitpunkt.

Düsseldorf. Warum ist ausgerechnet Mike Büskens der Wunschtrainer der Fortuna? Warum hat der Verein erst gar keinen Kontakt mit anderen Trainern aufgenommen? Wir geben in unserer Analyse eine Antwort.

Seine Düsseldorfer Vergangenheit ist wohl das wichtigste Argument, das für Mike Büskens spricht. Die Fans bekommen mit „Buyo“, wie er früher liebevoll genannt wurde, eine weitere Identifikationsfigur neben Andreas „Lumpi“ Lambertz, Axel Bellinghausen und „Oldie“ Jens Langeneke. Und Büskens erhält im Gegenzug einen Vertrauensvorsprung, den wohl kein anderer derzeit im Profibereich tätiger Trainer erwarten dürfte.

Der 45 Jahre alte Fußballlehrer hat sogar mit einem Düsseldorf-Schal den Aufstieg der SpVgg Greuther Fürth auf dem dortigen Rathausbalkon gefeiert. Büskens ist als gebürtiger Düsseldorfer durch und durch Fortune. Er wird sein Herz für Düsseldorf beweisen wollen.

Seine Ehrlichkeit, seine Authentizität und sein sympathischer Umgang mit Fans und Medien haben Büskens einen hohen Beliebtheitsgrad eingebracht. Um die normalen Trainer-Plattitüden macht der Neue bei der Fortuna normalerweise verbal einen großen Bogen.

Das wussten auch seine Spieler zu schätzen, die allerdings immer mit offenen und kritischen Worten ihres Trainers im Misserfolg rechnen mussten — ohne dass diese an die Öffentlichkeit gelangten.

Nicht nur sein sozialer, sondern auch sein sportlicher Kontakt zu den Spielern hat etwas Besonderes. Büskens konnte beweisen, dass er ein Team formen und ihm seinen Stempel aufdrücken kann. Die beherzte und meist offensive Spielweise der Fürther in den erfolgreichen Zweitliga-Jahren und in der vergangenen Bundesliga-Hinrunde belegen dies.

Büskens legt nicht nur Wert auf das Spiel gegen den Ball, sondern hat ein klares Konzept für das Spiel mit dem Ball. Die spielerische Note kam neben dem ausgeprägten Kampfgeist nie zu kurz. Fürth war zu Zweitligazeiten fußballerisch deutlich weiter als die Fortuna im gleichen Zeitraum.

Durch sein Alter hat Büskens den Vorteil, dass er sich noch nicht so weit von der derzeitigen Generation der aktiven Profis entfernt hat. Das gilt nicht nur für die Kenntnis der Psyche seiner Spieler, sondern vor allem für die Kontakte, über die der 45-Jährige verfügt. Im Vergleich zu einem Friedhelm Funkel sollte Büskens gerade in Bezug auf die aktiven Profis wesentlich besser vernetzt sein, was bei Verpflichtungen durchaus ein Vorteil sein könnte.

Obwohl sich die Verpflichtung von Büskens zuletzt etwas in die Länge gezogen hat, dürfte das nicht an zunächst überhöhten Gehaltsforderungen des Trainers gelegen haben. Allein wegen seiner guten Beziehungen zur Fortuna wird sich Büskens mit der wirtschaftlichen Situation seines neuen Arbeitgebers durchaus beschäftigt und ihr nicht die höchste Priorität bei den Verhandlungen eingeräumt haben.