Büskens: „Werden nicht defensiver spielen“

Trainer Mike Büskens verspricht für Sonntag eine offensive Ausrichtung.

Düsseldorf. Für manchen Fortuna-Fan wäre ein Sieg am Sonntag gegen den 1. FC Köln sogar wichtiger als das große Ziel Wiederaufstieg. Das Umfeld des Fußball-Zweitligisten platzt praktisch vor Vorfreude auf die erste Begegnung der Fortuna mit dem 1. FC Köln in einem Pflichtspiel seit 5120 Tagen.

Nur Trainer Mike Büskens wirkte am Freitag im Konferenzraum in der Arena absolut tiefenentspannt. „Wir haben jetzt alles zum Derby lesen und hören können. Es ist eine der Top-Begegnungen dieser Liga, und wir freuen uns auf die Atmosphäre“, sagte der 45-Jährige mit der Coolness eines Eisbergs.

Selbst die Tatsache, dass er vor der Saison beinahe auf der Kölner Trainerbank gelandet wäre, ließ ihn am Freitag kalt: „Ich habe mich nicht gegen den FC, sondern für Fortuna entschieden.“ Punkt. Fertig.

Was die personelle Aufstellung des Teams angeht, gab sich Büskens schweigsam. „Das erfährt die Mannschaft zuerst.“ Viele Gründe an der erfolgreichen Formation aus dem Cottbus-Spiel zu rütteln, gibt es ohnehin nicht. Und die Fortuna ist so selbstbewusst, dass sie auch keinen Anlass sieht, sich dem Gegner anzupassen.

„Sicherlich haben die Kölner in der Offensive ihre Stärken. Aber deswegen werde ich die taktische Ausrichtung meiner Mannschaft nicht verändern.“ Man werde viel investieren müssen, um Räume zuzulaufen, sagt der Trainer, der sich lediglich eine bessere Chancenauswertung seiner Mannschaft wünscht.

Und dann huscht doch eine Emotion über Büskens gesicht, als er sich an sein erstes Rhein-Derby als Fortuna-Spieler erinnert. Es war am 21. Oktober 1989 in Köln. „Es war das einzige Spiel in drei Jahren, in dem ich von der Bank kam. Ich hatte in der Woche davor gegen Mannheim grottig gespielt.“ Nach 35 Minuten wechselt Aleksandar Ristic den damals 21-Jährigen ein, keine drei Minuten später fällt das 1:0 für Köln. „Aber wir haben noch 3:1 gewonnen.

Mit diesem Ausgang wäre er am Sonntag auch zufrieden. Fast noch wichtiger ist ihm aber das Drumherum. „Wenn die Fans sich gegenseitig auf die Schippe nehmen, ist das eine schöne Sache. Aber nicht, wenn sie mit der Schippe dem anderen auf den Kopf hauen wollen.“