Fortuna-Fans wollen trotz Verbots durch Köln laufen

Die Fortunen wollen von Benrath bis Ehrenfeld fahren und von dort zu Fuß zum Stadion gehen. Polizei ist dagegen.

Düsseldorf. Seit dem Abstieg gibt es unter Fortunas-Fans nur ein Thema: das am Sonntag (15.30 Uhr) stattfindende Derby beim 1. FC Köln. Das Stadion ist längst ausverkauft, mehr als 5000 Düsseldorfer werden in der Domstadt erwartet.

Etwa 2000 bis 2500 davon haben sich einen besonderen Anreiseweg überlegt. Bereits Anfang des Monats veröffentlichten die Ultras einen Aufruf auf ihrer Homepage. Die Fans wollen sich morgens in Benrath treffen, von dort mit dem Zug nach Köln-Ehrenfeld fahren und die letzten vier Kilometer bis zum Stadion laufen.

Derartige Fanmärsche haben Tradition — auch die Fortuna-Fans sind am Sonntag nicht das erste Mal zu Fuß in einer fremden Stadt unterwegs. Solche Aktionen gab es in Wuppertal, Duisburg und Bochum.

Doch nun schaltete sich die Kölner Polizei ein. Diese kam am Dienstagabend extra nach Düsseldorf und stellte den Fortuna-Fans ihr Konzept für die Anreise der Gästefans vor. Demnach sollen die Düsseldorfer nicht nach Ehrenfeld fahren, sondern zum Bahnhof Deutz und von dort aus mit der U-Bahn direkt zum Stadion.

„Das ist der normale Weg für Gästefans, den wir aus der Erfahrung von vielen anderen Derbys empfehlen“, sagt Dorothee Goebel, Sprecherin der Polizei Köln. Der von den Fortuna-Ultras favorisierte Fußweg durch die Stadt führe indes über den „Hauptanreiseweg Aachener Straße“ (Goebel), was in einem Verkehrschaos enden würde. Vermutlich geht es den Beamten aber auch darum, ein Aufeinandertreffen der beiden Fangruppen auf der relativ langen Strecke zu verhindern.

Das sehen die Ultras anders. „Wir haben von Anfang an kommuniziert, wie wir anreisen werden, da wir um die Brisanz des Spieles wissen. Sowohl der FC als auch die örtliche Polizei konnten sich lange darauf einstellen“, schreiben sie in einer Stellungnahme und machen deutlich, dass sie an ihrem Plan festhalten.

Außerdem kritisieren sie das Treffen in der Arena. So dürfe der lang geforderte Dialog zwischen Polizei und Fans nicht aussehen: „Dort ging es nie um einen Austausch auf Augenhöhe, sondern lediglich um einseitige Informationsvermittlung.“ Nach WZ-Infos könnte heute das offizielle Verbot seitens der Kölner Polizei folgen. Grund: Die Polizei stuft die Begegnung als „Spiel mit erhöhtem Risiko“ ein.

Unterstützung bekommen die Ultras von vielen Fortunen im Internet. „2000 Fans auf einem Haufen sind leichter zu kontrollieren als zehn Gruppe a 200 Fans“, heißt es etwa. Auch Fortunas Fanbeauftragter Dominik Hoffmeyer will den Fans nichts vorschreiben: „Wir haben uns grundsätzlich verpflichtet, keine Anreiseempfehlungen herauszugeben. Wir informieren nur über Vorschläge der Polizei.“

So werden die Fans wohl versuchen, durch die Stadt zu laufen. Und wie reagiert die Kölner Polizei dann? Sprecherin Dorothee Goebel: „Dazu kann ich noch nichts sagen.“