Fortuna Düsseldorf Defensiv setzt Funkel auf Erfahrung

Für die vielen jungen Spieler fordert Fortunas Trainer viel Geduld ein und wünscht sich möglichst schnell Erfolgserlebnisse.

Foto: Wolff

Düsseldorf. Am Wochenende geht es endgültig auf die Zielgerade der Vorbereitung. Der Test gegen den spanischen Erstligisten CF Malaga ist für die Mannschaft von Fortuna Düsseldorf die Generalprobe vor dem Beginn der Zweitliga-Saison eine Woche später in Sandhausen. Für Friedhelm Funkel ist es die ideale Gelegenheit, am Samstag seine vermeintlich „erste Mannschaft“ aufs Spielfeld am Flinger Broich (16 Uhr) zu schicken. Dabei muss Fortunas Cheftrainer auf Adam Bodzek verzichten. „Wir gehen kein Risiko ein. Er hat sich am Sprunggelenk verletzt. Bis Dienstag zum Spiel gegen den VfL Benrath wird er aber wieder völlig fit sein“, sagte Funkel, der vor allem in der Defensive auf einen eingespielten Block setzen wird. „Das kann sich wohl jeder ausrechnen, dass drei der vier Spieler in der Viererkette bereits feststehen. Nur der Kampf, ob Julian Schauerte oder Julian Koch auf rechts verteidigen wird, ist noch offen“, erklärt Fortunas Cheftrainer, der damit deutlich macht, dass (auch) Michael Rensing im Tor, Kevin Akpoguma und Alex Madlung in der Innenverteidigung sowie Lukas Schmitz als linker Außenverteidiger gesetzt sind.

Funkel setzt auf Erfahrung und macht Anderson Lucoqui trotzdem Mut, seine Art und Spielweise beizubehalten. „Andi spielt manchmal noch zu riskant, hat aber schon einer erstaunlich gute Entwicklung genommen“, sagt Funkel, der auch keine Angst hätte, den 19-Jährigen sogar von Anfang an zu bringen, „falls irgendwas passiert. Der Junge macht Spaß und hat viel Herz.“ Wie die Besetzung in der Offensive beim Ligastart aussehen wird, ließ Funkel dagegen noch völlig offen. Auch da erhofft er sich weitere Aufschlüsse vor allem aus dem Malaga-Spiel. „Das wird sich entwickeln. Die Jungs, die da spielen sollen, sind richtig gut.“ Und auch da hat Funkel genug Geduld.

Die Voraussetzungen für gute Leistungen sieht der Trainer als gegeben an. „Was die Mannschaft in den beiden Trainingslagern trotz teilweise großer Hitze geleistet hat, war enorm“, sagte Funkel. „Da hat sich keiner beklagt, dass wir beide Trainingslager direkt hintereinander absolviert haben, was allerdings auch nicht anders möglich war.“ Denn für Funkel war es wichtig, 14 Tage vor dem ersten Spiel wieder zuhause zu sein. „Es gab keine langen Gesichter, und wir haben es geschafft, ein Team mit klaren Strukturen zu schaffen.“ Gut funktioniert habe auch das Miteinander von Jung und Alt. Die Kommunikation zwischen den Generationen ist dem Trainer wichtig. „Das stimmt mich froh, dass das so gut umgesetzt wurde, um als junges und gefestigtes Team in die Saison zu gehen. Immerhin sind 14 Spieler 22 Jahre alt oder jünger.“

Dass einige Spieler noch Zeit brauchen, ist dem Trainer bewusst. „Da dürfen die Talente nicht die Geduld verlieren. Das kann im Einzelfall ein oder anderthalb Jahre dauern, bis sich einer durchsetzt“, sagt der 62-Jährige, der hofft, dass sich gerade für die jungen Spieler schnell Erfolge einstellen. „Dass wir hier eine lange Serie ohne Niederlage hingelegen, ist mit dieser Mannschaft nicht machbar.“ Das Wissen, dass es Niederlagen und Rückschläge geben wird, ist für Mannschaft, Verein und die Fans sehr wichtig. Dann müssen laut Funkel alle die Ruhe bewahren und der Mannschaft die notwendige Zeit geben. „Das ist nicht einfach, wenn es so kommt. Aber ich hoffe, dass wir einige Erfolgserlebnisse schon in den ersten Wochen haben werden“, sagt Funkel, der glaubt, dass seine Mannschaft in jedem Spiel eine Siegchance hat. Da müsse dann auch mal das Glück aufseiten der Fortuna sein — wenn dann Einsatzbereitschaft, Leidenschaft und Spielfreude als Grundlage vorhanden sind.