Der „Fall Boenisch“ nervt Fortuna
Leverkusener sieht sich keiner Schuld bewusst.
Leverkusen/Düsseldorf. Am Tag danach war Wundenlecken bei der Fortuna angesagt. „Bitter und ärgerlich“, wie es Mittelfeldspieler Adam Bodzek ausdrückte, fühlte sich das 2:3 des Fußball-Bundesligisten bei Bayer Leverkusen auch beim Auslaufen am Montagmorgen an.
Sein Anschlusstor zum 2:3 hätte Bodzek sicher gerne gegen einen Punkt eingetauscht: „Ob das Lehrgeld war? Ich weiß es nicht. Das ist einfach blöd gelaufen.“ Es war sein zweiter Bundesligatreffer überhaupt — zuvor hatte er für den MSV Duisburg am 18. März 2006 bei der 2:5-Niederlage in Frankfurt getroffen.
Dass zusätzlich der Wechsel von Sebastian Boenisch aus der Arbeitslosigkeit zu Bayer Leverkusen für Wirbel in Düsseldorf sorgt, passt ins trübe Bild. Boenisch hatte zuletzt bei der Fortuna mittrainiert, unterschrieb dann wenige Stunden vor dem Spiel in Leverkusen beim Gegner — und brachte damit Fortunas Finanzvorstand Paul Jäger aus dem Gleichgewicht. „Das ist ganz mieser Stil von Boenisch. Das lässt tief auf den Charakter des Spielers blicken“, schimpfte Jäger in der „Bild“.
Boenisch, der an allen Spielersitzungen vor dem Spiel teilgenommen haben soll, wies die Vorwürfe am Montag gegenüber „Sky Sport News HD“ zurück: „Es ist nie über einen Vertrag in Düsseldorf gesprochen worden. Ich war froh, dass ich mich dort fit halten konnte. Und jetzt bin ich glücklich, Spieler in Leverkusen zu sein.“ Ein Lehrstück aus dem Bereich des Profifußballs, aus dem die Düsseldorfer wieder einiges lernen dürften
Immerhin gab es vor dem trainingsfreien Dienstag auch gute Nachrichten: Die Verletzung, wegen der Nando Rafael ausgewechselt worden war, ist „nur“ eine Adduktorenzerrung. Ansonsten meldeten sich bis auf Stelios Malezas und den Langzeitverletzten Bruno Soares alle Fortunen trainingsbereit. m.g./kup