Der Fluch des DFB-Pokals

Die Fortuna möchte am Sonntag nach zehn Jahren wieder die zweite Runde erreichen.

Düsseldorf. Sascha Rösler war dabei. Damals, an jenem 8. August 1999, als die Fortuna letztmals in der zweiten Runde des DFB-Pokals stand. „Das ist ja ewig her“, sagt der heute 33-Jährige.

„Das war mein Bundesliga-Jahr mit dem SSV Ulm.“ In der Saison zuvor waren sich beide Teams in der 2. Liga begegnet: Ulm stieg auf, Düsseldorf ab und verließ für viele Jahre den Profifußball. Die Erinnerung an das Pokalspiel (Ulm siegte 2:0) ist bei Rösler verblasst, an die Zweitligaspiele könne er sich besser erinnern, sagt er. Im Hinspiel erzielte er beim 3:1-Erfolg der Ulmer sein erstes Zweitliga-Tor.

Seitdem hat sich viel verändert. Das Rheinstadion steht nicht mehr, in der Arena gelang der Fortuna erst nach zehn Jahren die Rückkehr in die 2. Liga, und Rösler kickt auf seine „alten Tage“ im Fortuna-Trikot. Geblieben ist nur eines: Mehr als die erste Runde war weiterhin nicht drin.

Von begeisternden Auftritten in den Jahren nach den Aufstiegen 2004 (1:3 gegen Bochum) und 2009 (4:7 gegen Hamburg) mal abgesehen, lag die einstige Liebesbeziehung auf Eis. DFB-Pokal und Fortuna waren wie Schneemann und Sahara. Es passte nicht. So mancher Fan ist des Pokal-Darbens überdrüssig und hofft auf ein Weiterkommen am Sonntag im Erstrunden-Duell bei Hessen Kassel (17.30 Uhr).

Ähnlich wie Andreas Lambertz, der als dienstältester Fortuna-Profi (seit 2002) so manche tragische Tour im Niederrheinpokal hinter sich gebracht hat, dessen Sieger am DFB-Pokal teilnimmt. In den Anfangsrunden meist noch ganz locker durchgesetzt, gab es am Ende die bitteren Pleiten.

Etliche Male, entweder gegen RW Essen, den Wuppertaler SV oder die SpVgg Velbert. Gute Erinnerungen an die Verbandspokalspiele sind rar: Co-Trainer Uwe Klein erinnert sich daran, dass Kult-Torjäger Frank Mayer drei Tore zum 3:2 gegen Essen erzielte. Den Pokalsieg durften die Fortunen nie feiern.

Der heutige Trainer Norbert Meier hat ein Fortuna-Drama im Niederrheinpokal hinter sich, im Viertelfinale der Saison 2008/ 09: Der damalige Regionalligist RW Essen triumphierte über den späteren Zweitliga-Aufsteiger mit 11:10 nach Elfmeterschießen.

Darauf mag es „Oldie“ Sascha Rösler in Kassel nicht ankommen lassen: „Wir sollten versuchen, das Spiel in 90 Minuten zu entscheiden.“ Seit er mit Ulm die Fortunen rauswarf, hat er einige Pokalkämpfe erlebt. „Aber weiter als ins Viertelfinale habe ich es auch noch nicht geschafft.“ Den Fortunen würde es für den Anfang schon mal reichen, die zweite Runde zu erreichen.