Die junge Garde glänzt im Testspiel

Beim 7:0 in Willich fallen vor allem Spieler aus der zweiten Reihe positiv auf.

Düsseldorf. Würstchen, Bier und Sonnenschein, Fußballer zum Anfassen, dazu ein schöner Kick mit sieben Toren: Fortunas Testspiel-Ausflug zum Bezirksligisten VfL Willich schien rundum gelungen. Das fanden zumindest die Fans beider Lager.

Norbert Meier, Trainer des Drittligisten Fortuna Düsseldorf sah das ein klein wenig anders: "Die erste Hälfte hat mir überhaupt nicht gefallen." Zu behäbig und nicht mit dem nötigen Engagement spielten die Fortunen in den ersten 45 Minuten.

"Die Spieler haben nur daran gedacht, dass sie schon acht Trainingseinheiten hinter sich haben. Das war nicht sehr hilfreich", sagte auch Manager Wolf Werner. In der Kabine gab es dann auch dementsprechend deutliche Worte vom Trainer.

Werner sah aber nach dem Seitenwechsel eine deutliche Steigerung, die vor allem dem beherzten Auftritt der Spieler aus der zweiten Mannschaft zu verdanken war. Vor allem Kevin Dauser (20) und Marcel Gaus (19) glänzten mit Offensiv-Aktionen.

Auch wenn der vom Landesliga-Absteiger FC Büderich gekommene Dauser einräumte, dass "der Gegner auch nicht so stark war."

Dennoch: Die Nachwuchskräfte scheinen sich im Kreis der ersten Mannschaft wohl zu fühlen und wollen ihre Chance nutzen, vielleicht sogar mit ins Trainingslager nach Bitburg zu fahren.

"Der Sprung von der Landesliga ins Regionalliga-Team ist für mich natürlich groß, aber es wäre ein Traum einmal in der Arena aufzulaufen", meint Kevin Dauser, der sich von seinem Job als Anlagenmechaniker Urlaub nahm, um mit der "Ersten" trainieren zu können.

Auch Torhüter Maximilian Schulze-Niehues(19), der in Willich übrigens keinen einzigen Ball halten musste, ist begeistert vom neuen Umfeld: "Es ist schon eine Nummer professioneller als bei Preußen Münster. Auch im Training geht es härter und schneller zur Sache."

Härte und Tempo stecken die Jungspunde im Moment offensichtlich besser weg als Olivier Caillas, Kenan Sahin oder Marco Christ. Zumindest hätte man das beim Spiel in Willich so sehen können. "Die zweite Hälfte war sehr engagiert, wenn auch mit vielen Fehlern", sagte Trainer Meier und Wolf Werner pflichtete ihm bei: "Im zweiten Durchgang hat die Mannschaft endlich angefangen Fußball zu spielen."

Das mag daran gelegen haben, dass die Einstellung stimmte. So war NRW-Liga-Stürmer Marcel Gaus trotz seiner beiden Tore mit seiner Leistung nicht zufrieden.

Der Ehrgeiz der Jungen kommt auch bei den etablierten Spielern gut an: "Wir haben alle integriert, es läuft harmonisch", sagt Kapitän Andreas Lambertz. Und so ging Fortunas Sommer-Ausflug versöhnlich zu Ende. Den Jungen sei Dank.