Ein Foul und die bösen Folgen
Fußball: 0:2 — Ein unberechtigter Elfmeter wirft die Fortuna aus der Bahn und bringt Johannes van den Bergh erstmals eine Auswechslung ein.
Düsseldorf. Das war keine schöne Premiere für Fortunas Johannes van den Bergh: Erstmals in dieser Saison verpasste der Fußball-Profi 45 Spielminuten, weil er zur Pause ausgewechselt wurde und das Ende des 0:2 (0:1) beim VfL Bochum nicht auf dem Spielfeld erlebte. Aber das dürfte van den Bergh nur am Rande interessiert haben. Vielmehr regte er sich über die Szene auf, an der er beteiligt war und die die Düsseldorfer auf die Verliererbahn brachte. Der Linksverteidiger hatte Bochums Mirkan Aydin bei einem Konter festgehalten, der sich dann aber erst im Strafraum fallen ließ. Schiedsrichter Deniz Aytekin zögerte dennoch keine Sekunde mit dem Strafstoß-Pfiff.
Dass es ein Foul war, leugnete der „Sünder“ auch gar nicht: „Ich habe das Gefühl, dass ich den Zweikampf verliere und halte ihn am Trikot. Es war aber ein Meter vor der Strafraumlinie.“ Das bewiesen auch die TV-Bilder, ein Freistoß wäre die richtige Entscheidung gewesen. Letztlich ließ Marcel Maltritz Fortuna-Torwart Michael Melka keine Abwehrmöglichkeit und traf zum 1:0 (24.). Van den Bergh sah zudem die Gelbe Karte, leistete sich ein weiteres Foul und wurde dann vorsorglich ausgewechselt. „Der Schiedsrichter hatte mich schon letztmals gewarnt“, sagte van den Bergh.
Die Fortunen fühlten sich indes von Aytekin verfolgt. „Das Foul war klar außerhalb, und so nimmt ein Spiel eben eine bestimmte Richtung“, sagte Trainer Norbert Meier und erinnerte daran, dass der Unparteiische schon im Hinspiel für eine umstrittene Entscheidung gesorgt hatte. Damals hatte Aytekin eine Tätlichkeit von Chong Tese übersehen, der später den Siegtreffer erzielte. Entsprechend aufgebracht war Meier am Freitagabend an der Seitenlinie, leistete sich eine Diskussion mit dem Schiedsrichter. „Aber ich weiß mittlerweile auch, wann ich aufhören muss“, sagte Meier.
So blieb den Fortunen wenigstens ein Platzverweis erspart, die Niederlage nahm indes ihren Lauf. Auch der Doppelwechsel mit Christian Weber für van den Bergh und Ranisav Jovanovic für den ebenfalls gelb-rot-gefährdeten Sascha Rösler verpuffte am Ende, weil Bochum mit dem 2:0 die Begegnung entschied. Ümit Korkmaz hatte aus 25 Metern abgezogen — der Ball wurde abgefälscht und schlug unhaltbar für Melka im Winkel ein (58.).
Danach war nicht mehr viel los mit den Fortunen. Und was war mit Johannes van den Bergh? Der haderte nach dem Schlusspfiff noch immer mit dem Elfmeterpfiff: „Solche Szenen machen das Spiel kaputt.“ Am Ende auch sein eigenes.