Eintracht-Trainer Armin Veh unter Druck
Frankfurt ist zum Aufsteigen verdammt. Sonst droht das Mittelmaß der 2. Liga.
Düsseldorf. „Vorgezogener Anpfiff“, titelte die Frankfurter Allgemeine Zeitung am vergangenen Dienstag, nachdem Eintracht Frankfurts Trainer Armin Veh seine Kritik an der „Fallsucht“ einiger Spieler von Fortuna Düsseldorf erneuert hatte.
Schon rund eine Woche vor dem Zweitliga-Spitzenspiel am Rhein eröffnete der 51-Jährige das Duell mit seiner verbalen Attacke. Vielleicht deshalb, weil die Eintracht zum Aufstieg „verdammt“ ist und Armin Veh somit unter massivem Erfolgsdruck steht.
Denn nach dem Abstieg aus der Fußball-Bundesliga bilanzierte der Finanzvorstand der Hessen ein Minus von etwa fünf Millionen Euro. Zwar gab es durch diverse Rücklagen keine Gefährdung bei der Lizenzerteilung, aber auch kein grünes Licht für die von Veh geforderten Verstärkungen.
Ohne die sah der Trainer nach dem Verlust von Leistungsträgern wie Halil Altintop, Maik Franz, Chris, Marco Russ oder Patrick Ochs den sofortigen Wiederaufstieg als nur schwer machbar an. Der aber wird am Riederwald gefordert, ansonsten droht dem Deutschen Meister von 1959 dauerhaft das Mittelmaß der Zweiten Liga.
Die Eintracht wandelt also auf einem schmalen Grat. „Es wäre töricht, wenn wir alles auf den Aufstieg setzen würden und bei einem Scheitern keine weitere Saison in der 2. Liga mehr verkraften könnten.
Allerdings müssten wir dann den Gürtel dramatisch enger schnallen und das Budget noch mal deutlich herunterfahren. Einen Kader für 19 Millionen Euro können wir uns dann nicht mehr leisten“, sagte Thomas Pröckl, der bei der Eintracht für die Finanzen zuständig ist.
Zudem muss Armin Veh in seinem Kader ein Problem beim Ungleichgewicht zwischen Defensive und Offensive befürchten. Denn während die Abwehr mit den im Winter geholten Heiko Butscher und Martin Amedick nun über fünf Innenverteidiger verfügt, konnte die Lücke im Angriff nicht geschlossen werden, wo aus finanziellen Gründen der teure Theofanis Gekas abgegeben wurde. Für ihn wollte Veh den Wolfsburger Patrick Helmes, was jedoch an der Ablösesumme von sechs Millionen Euro scheiterte.
So müssen es nun die Stürmer Mo Idrissou und Alexander Meier richten. Meier gelangen beim 2:1 gegen Braunschweig auch gleich beide Treffer, womit der 29-Jährige nun schon zehn Saison-Tore auf dem Konto hat.
„Es ist doch egal, wer trifft — Hauptsache, wir gewinnen“, sagte Meier, aber Vorstandschef Heribert Bruchhagen weiß sehr wohl, dass es jetzt gerade auf den Mann aus der Nordheide ankommt. „Ohne seine Tore reicht es nicht.“ Ladehemmung bei Alexander Meier? Für Eintracht Frankfurt wäre es im Kampf um den Bundesliga-Aufstieg der vorgezogene Abpfiff.