Ersetzt Lars Unnerstall Torwart Michael Rensing?
Nachdem Torhüter Lars Unnerstall gegen Fürth kurzfristig Michael Rensing ersetzte, erscheint die Frage nach dem Stammplatz im Fortuna-Tor offen.
Düsseldorf. Eifer des Gefechts? Demonstratives Darstellen der eigenen Motivation? Fortuna-Torwart Lars Unnerstall antwortete auf die Frage, ob er auch am Samstag im Auswärtsspiel des Fußball-Zweitligisten beim VfR Aalen (13 Uhr) im Tor spielen will: „Ja, klar!“. Der 24-Jährige sagte es mit einem Lächeln, doch dahinter versteckte sich eine Kampfansage. Unnerstall hatte vom kurzfristigen Ausfall des Stammtorwarts Michael Rensing profitiert, der das Aufwärmen am Montagabend vor dem Spiel gegen Greuther Fürth (3:3) wegen Rückenproblemen abbrechen musste.
Kein Problem für Lars Unnerstall, dessen Name nicht einmal auf der offiziellen Aufstellung stand: „Ich habe erst acht Minuten vor dem Anpfiff erfahren, dass ich spiele. Ich hatte gar keine Zeit zum Nachdenken.“ In der Begegnung flogen ihm die Gegentore nur so um die Ohren, ohne dass er groß etwas daran ändern konnte. Allerdings machte der 1,96-Meter-Mann auch nicht den sichersten Eindruck, tauchte beim Spielstand von 1:2 unter einer Flanke durch — was ohne Folgen blieb.
Kurz vor Schluss rettete er mit einem starken Reflex den einen Punkt für sein Team. „Da konnte ich endlich mal einen Ball halten. Es war ansonsten ein undankbares Spiel für einen Torhüter — fünf Bälle kamen aufs Tor, und drei sind drin.“ Trotz des 3:3 war Unnerstall zufrieden: „Ich habe mir die Bälle ja nicht selbst reingeworfen.“ Ein Lob kam von Trainer Oliver Reck: „Man hat Lars nicht angemerkt, dass er nur eine kurze Vorbereitungszeit hatte. Er hat es gut gemacht.“
Spätestens mit Unnerstalls zweitem Pflichtspieleinsatz ist der Kampf um die Nummer eins im Fortuna-Tor neu entbrannt. Konkurrent Michael Rensing durfte sich jüngst über drei Spiele in Folge ohne Gegentor freuen - insgesamt schon 314 Minuten seit dem Darmstädter Ehrentreffer vor rund anderthalb Monaten. Nur unterbrochen durch den Überraschungseinsatz für Unnerstall in Kaiserslautern (1:1).
Dass Rensing anschließend ins Tor zurückkehrte, durfte nach der von Reck angekündigten Torwart-Rotation ein bisschen verwundern. Jetzt hat die Verletzungs-Realität Reck Recht gegeben: Der plötzliche Einsatz in der Startelf konnte Unnerstall auch wegen seiner schon erfolgten Pflichtspielpremiere eigentlich nicht überfordern.
Und Rensing spürte den Rivalen womöglich im Nacken, hat es vielleicht drauf ankommen lassen, nachdem er wegen Rückenproblemen vergangene Woche schon das Training abgebrochen hatte. Seine Aussage vor dem Fürth-Spiel: „Es ist nichts Gravierendes. Ich gehe fest davon aus, dass ich spiele.“ Für das Spiel in Aalen muss die Torwart-Frage wieder neu gestellt werden. Reck: „Wir müssen jetzt schauen, was die nächsten Tage und Stunden passiert.“