Fassungslose Fortunen hoffen auf Trotzreaktion

Das Team von Trainer Norbert Meier ist jetzt in der Rolle des Jägers und benötigt zur Teilnahme an der Relegation Schützenhilfe.

Düsseldorf/Dresden. Zwischen gewinnen möchten und unbedingt wollen, ist ein großer Unterschied. Für Norbert Meier ein so großer, dass die Fortuna deswegen in Dresden drei wichtige Punkte im Kampf um den Aufstieg bei der 1:2-Niederlage verloren hat. „Das ganze Problem hat man beim zweiten Tor der Dresdner gesehen“, erklärt Fortunas Trainer. „Der Gegner versucht mit aller Entschlossenheit das Tor zu machen, während wir nur bemüht sind, den Ball zu klären. Und dann fängt auch noch einer von uns an, auf der Torlinie zu dribbeln.“

Nur in der Schlussphase vermittelten die Gäste das Gefühl, unbedingt ein Tor machen zu wollen. „Das ist viel zu spät, von Anfang an müssen wir mit dieser Überzeugungskraft auftreten“, sagte Meier. „Und deshalb bin ich sehr enttäuscht.“ Trotz einer starken Leistung konnte auch Torhüter Robert Almer das Unglück nicht aufhalten.

„Uns sind so viele Abspielfehler speziell im Spielaufbau unterlaufen, dass wir keine Sicherheit ins Spiel bekommen haben“, sagte der Österreicher. „Das war dann ausschlaggebend, dass wir nach vorne keine guten Chancen herausspielen konnten.“ Bei beiden Gegentoren wurde Almer unglücklich erwischt, weil seinen Vorderleuten jedes Mal dicke Abwehrpatzer unterliefen.

Stürmer Ranisav Jovanovic, der kurz vor dem Ende mit einem Lattenkopfball noch Pech hatte, suchte weitere Gründe: „Vielleicht fehlt doch bei einigen der Glaube, dass wir das schaffen können. Nun müssen wir das Ganze erst einmal verdauen.“

Und die Fortuna muss sich an eine neue Rolle gewöhnen, da sie nun nicht mehr alles in der eigenen Hand hat. Führungsspieler bringen ihre Leistung nicht, und auch die meisten anderen Akteure sind verkrampft. „Wir kassieren zwei dumme Tore. Das ist der Unterschied zur Hinrunde, in der uns alles geglückt ist“, erklärte Fortunas Verteidiger Christian Weber. „Dafür klebt uns jetzt das Pech an den Stiefeln.“ So hätte in der Schlussphase durchaus der Ausgleich fallen können. Aber es läuft einfach nicht. „Wir müssen jetzt einfach mal wieder überzeugend gewinnen“, sagte Weber.

Thomas Bröker hofft jetzt endlich auf eine Trotzreaktion. „Vielleicht können wir nun etwas befreiter aufspielen“, sagte der Stürmer, der den einzigen Treffer der Fortuna erzielt hatte. War die Belastung doch zu groß? „Nein“, sagte Bröker. „Der Druck war nicht zu groß. Es war ja eigentlich schöner Druck, es geht ja nicht um Abstiegskampf.

Wir sind topfit und marschieren auch. Aber es kommt alles zusammen.“ Spät, aber vielleicht nicht zu spät soll und muss jetzt die Reaktion kommen. „Es ist noch nichts verloren, es sind noch drei Spiele.“ Und die müssen die Fortunen unbedingt gewinnen wollen.