Fortuna Düsseldorf Fink — Vorbild für die jungen Spieler

Auf und neben dem Platz ist der 34 Jahre alte Profi ein wichtiger Ansprechpartner. Island ist für ihn ein gutes Beispiel für Teamgeist.

Oliver Fink ist froh, dass er wieder auf dem Trainingsplatz steht.

Foto: Daniel Karmann

Düsseldorf. Oliver Fink ist der älteste Profi im Kader von Fortuna Düsseldorf und wird es wohl auch bleiben, wenn alle Transfers über die Bühne sind. 34 Jahre zählt die neue und alte Leitfigur der Fortuna. Er fühlt sich hingegen ziemlich jung und freut sich wie ein kleines Kind, als ihm gesagt wird, dass seine Schläfen noch nicht so grau sind, wie die von Bastian Schweinsteiger. Und „Finki“, wie er von seinen Kollegen genannt wird, hat seinem prominenten Mittelfeld-Kollegen der Nationalmannschaft noch etwas voraus — nämlich exzellente Fitnesswerte.

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So waren die Kollegen am Samstag schon fast froh, dass ihr „Dauerläufer“ wegen einer gerade überstandenen Magen-Darm-Grippe beim Laktat-Test ihnen nicht wieder davon gelaufen ist. „Ausgerechnet in meiner letzten Urlaubswoche habe ich mir von meiner kleinen Nichte einen Magen-Darm-Virus angelacht“, sagte Fink. „Damit hat die Kleine fast die ganze Familie ausgelöscht.“ Und Oliver Fink war froh, dass in Anderson Lucoqui endlich ein Spieler in seine Spuren als „Marathon-Mann“ tritt. Der Youngster lief am Samstag so lange, dass er von seinen Kollegen immer noch weiter angetrieben wurde und damit auch den Trainer begeisterte.

Beim Trainingsauftakt war Oliver Fink, der bislang laufstärkste Spieler der Fortuna, wieder dabei und ließ sich nichts anmerken. Auch das Interview mit den Pressevertretern ließ er nach einem für ihn anstrengenden Auftakt mit guter Laune über sich ergehen.

„Ich will gar nicht zählen, wie viele Vorbereitungen ich inzwischen absolviert habe. Aber weit über 30 sind es bestimmt in der 15-jährigen Karriere“, erklärte Fink. „Der Rhythmus ist klar: Schlafen, Essen, Trainieren, Essen, Trainieren, Schlafen.“ Und das geht nur, wenn man gesund lebt. Das tut Oliver Fink wie kaum ein anderer in der Mannschaft. „Ich gehe in der Vorbereitung noch mehr auf die Bedürfnisse meines Körpers ein, als während der Saison. Besonders das Regenerieren zwischen den Einheiten ist ungemein wichtig.“ Kaffee, Cola, Zucker und überhaupt alles Süße hat der 34-Jährige auf Null reduziert. „Es hebt gegenüber den Jüngeren keiner den Finger, wenn einer von denen zum dritten Mal im Trainingslager ans Dessert-Buffet geht, aber ein paar spöttische Kommentare kommen auf jeden Fall“, sagte Fink.

Nicht nur wegen seiner profihaften Einstellung ist Fink ein Vorbild. Er versucht, seinen jüngeren Mitspielern auch zu vermitteln, wie wichtig es ist, als richtiges Team in die Saison zu gehen. „Bei den Isländern habe ich natürlich genau hingeschaut, und diese Mannschaft können wir als gutes Beispiel dafür nehmen, wie wichtig Teamgeist und der Glaube an den Erfolg auch ohne Stars sind“, erklärte Oliver Fink, der ebenfalls gerne mit der Fortuna für die eine oder andere Überraschung im kommenden Spieljahr sorgen möchte. Und das Gegenbeispiel seien die Engländer, bei denen es Phasen wie bei der Fortuna im Saisonverlauf gegeben habe, in denen gar nichts mehr gelaufen ist. „Von den Isländern kann man sich in jedem Fall etwas abschauen.“

Oliver Fink sieht es als Ansporn, jetzt immer wieder als der Führungsspieler gemeinsam mit Axel Bellinghausen und Adam Bodzek genannt zu werden. „Das ist aber auch mein Anspruch, junge Spieler zu führen. Mal sehen, wie es dann funktioniert“, sagte Fink, der die Entscheidung bislang bestimmt nicht bereut hat, das Angebot des FC Bayern, als Führungsspieler der dortigen zweiten Mannschaft zu fungieren, ausgeschlagen hat.